Nachhaltigkeit

3. Juli 2019

Zerti­fizierte Fruchtsaft-Liefer­kette in Brasilien: Die faire Kraft im Orang­ensaft

Lesezeit: 4 Min.

Jedes Glas Orangensaft beinhaltet jede Menge Geschmack aus Brasilien – und einiges an Arbeit von den Bauern vor Ort. Damit sich ihre Lebensbedingungen verbessern, setzt die REWE Group auf Zertifizierungsprogramme wie Fairtrade und möchte bis 2025 nur noch zertifizierte Orangensäfte in den Eigenmarken anbieten.

Bis 2025 sind alle Orangensäfte der Eigenmarken zertifiziert

Kein Fruchtsaft ist weltweit beliebter als Orangensaft: Allein die Deutschen tranken 2017 rund 7,4 Liter pro Kopf. Brasilianische Bauern ernten jede zweite Orange auf der Welt. Dabei leiden gerade sie oftmals unter unsicheren Löhnen, unzureichendem Gesundheitsschutz und mangelnder Arbeitssicherheit.

Daher setzt sich die REWE Group für eine Verbesserung der Bedingungen in den Anbauländern ein und weitet ihr Angebot an nachhaltigerem Saft aus. Bis 2025 soll es bei REWE und PENNY nur noch zertifizierten Orangensaft der Eigenmarken geben – die Supermärkte gehen damit als Pioniere im deutschen Lebensmitteleinzelhandel voran. Derzeit sind etwa 85 Prozent der Eigenmarken-Orangensäfte mit dem Siegel der RainforestAlliance oder dem EU Bio-Label zertifiziert. Seit Frühjahr 2019 ergänzen Fairtrade-Säfte das Angebot in den Eigenmarken.

Fairtrade Orangensaft von REWE und PENNY

Als eine der ersten Handelsketten in Deutschland verkaufen REWE und PENNY unter den Eigenmarken REWE Beste Wahl und Paradiso so genannten segregierten Fairtrade-zertifizierten Orangensaft.

Bessere Lebensbedingungen für Bauernfamilien

Um die Bedingungen vor Ort schrittweise zu verbessern, unterstützen Zertifizierungsprogramme die Bauern, effizienter, sozialer und ökologischer zu wirtschaften. Sie fördern verantwortungsvolle Methoden im Anbau und bei der Ernte sowie einen kontrollierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Hinzu kommen Schulungen, Vorsorgeuntersuchungen und geeignete Schutzausrüstungen für die Farmer. Die Zertifizierungsprogramme fordern für die Beschäftigten mindestens den gesetzlichen Mindestlohn und geregelte Arbeitszeiten. Sie fördern darüber hinaus das Recht der Beschäftigten, sich zu organisieren und ermöglichen den Zugang zu einem systematischen Beschwerdemanagement. Unabhängige Auditorganisationen überprüfen regelmäßig die Einhaltung der Anforderungen. Die zertifizierten Produkte leisten damit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bauernfamilien und zum Umweltschutz.

Transparent bis zur Plantage

Viele Kunden möchten genau erfahren, woher ihr Produkt stammt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. Daher bieten REWE und PENNY als eine der ersten Handelsketten in Deutschland einen so genannten segregierten Fairtrade-zertifizierten Orangensaft an. Die Segregation bedeutet: Eine Vermischung von konventionellem und Fairtrade-zertifiziertem Orangensaft ist ausgeschlossen, denn die Warenströme laufen getrennt. Der Weg des Fairtrade-Orangensafts ist lückenlos nachvollziehbar – von der einzelnen Kleinbauernkooperative bis in die Märkte. Der faire Handel sorgt für Mindestpreise und Prämien sowie für die Unterstützung von Fairtrade-Projekten. Seit Frühjahr 2019 finden Kunden die Säfte deutschlandweit unter den Eigenmarken „REWE Beste Wahl“ (REWE) und „Paradiso“ (PENNY) in den Märkten.

Fairtrade und REWE Group schulen vor Ort

Das REWE Group Fairtrade-Projekt soll die brasilianischen Kleinbauern in die Lage versetzen, ihre eigenen Lebens- und Arbeitsbedingungen durch nachhaltigen Anbau zu verbessern. Denn in einem Glas Orangensaft steckt eine Menge Arbeit: Bauern, Erntehelfer, Führungskräfte und technische Berater in den Bundesstaaten Paraná, Rio Grande do Sul und São Paulo produzieren die Früchte im sogenannten brasilianischen Zitrusgürtel. Dort hat die REWE Group mit Fairtrade ein Projekt mit Schulungsprogrammen gestartet, um die wirtschaftliche Situation speziell von kleinbäuerlichen Orangenproduzenten zu verbessern. Schwerpunkte sind nachhaltige Anbaupraktiken, eine Verbesserung der Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen sowie eine Stärkung der jeweiligen Organisationsstrukturen für mehr Selbstbestimmung. Die Hilfe zur Selbsthilfe umfasst unter anderem Schulungen zu integrierter Schädlingsbekämpfung sowie Trainings zu Verhandlungsfähigkeit und die Verteilung von Informationsmaterialien und Schutzausrüstungen.

Engagement für Branchenverbesserung

Mittel- und langfristig sollen sich die Anbaubedingungen im gesamten Markt verbessern. Bereits seit 2016 wirkt die REWE Group in der Fruit Juice Platform mit, seit 2017 auch als Mitglied im Steering Committee. Die europäische Plattform setzt sich für soziale und ökologische Verbesserungen in den Lieferketten der Fruchtsaftindustrie ein. Zudem engagiert sich die REWE Group aktiv in der Arbeitsgruppe zu Orangensaft aus Brasilien. Darüber hinaus verpflichtet sich die REWE Group dem AIJN Code of Business Conduct, der sich zu Mindeststandards in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit und Umwelt bekennt.