Nachhaltigkeit

3. Juli 2019

Kaffee: Zertifi­zierungen mit Verbesser­ungen für Bauern

Lesezeit: 3 Min.

Kaffeebauern in Entwicklungsländern arbeiten hart und verdienen dennoch nicht immer faire Löhne. Das möchte die REWE Group innerhalb ihrer Lieferkette ändern: Wir wollen ab Ende 2020 nur noch nachhaltig zertifizierten Kaffee beziehen, mit Zertifikaten wie Fairtrade, Bio oder Rainforest Alliance/UTZ.

100-prozentig zertifizierter Kaffee bis Ende 2020

In vielen Ländern Lateinamerikas, Asiens und Afrikas ist Kaffee ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Trotzdem reicht das Einkommen aus der harten Arbeit auf den Feldern oft nicht, damit die Kaffeebauern ihre Familien versorgen und etwas für die Zukunft zurücklegen können. Inzwischen bekommen sie auch häufiger die Folgen des Klimawandels zu spüren, wodurch Dürren oder Überschwemmungen auftreten und die Ernten bedrohen. Manchmal macht der Kaffeeanbau auch krank, wenn Pflanzenschutzmittel in Gewässer und Umwelt gelangen. Kaffee ist daher auch in der produktbezogenen Risikoanalyse der REWE Group als Fokusrohstoff gekennzeichnet.

Um die Situation von Kleinbauern und Beschäftigten zu verbessern, geben PENNY und REWE ein Versprechen für ihre Eigenmarken: Bis Ende 2020 sollen alle ihre Kaffeeprodukte – von Espresso bis Kaffeekapseln – ein Zertifikat wie Bio, Fairtrade oder Rainforest Alliance/UTZ tragen. Diese Partnerorganisationen setzen sich mit zahlreichen Maßnahmen vor Ort für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen ein. Damit verpflichtet sich die REWE Group, zu einer Verbesserung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Bedingungen im Kaffeeanbau beizutragen. Im Jahr 2018 lag der Anteil der zertifizierten Produkte bereits bei knapp 71 Prozent.

Zertifizierungen wirken für Mensch und Umwelt

Damit das nahe Ziel vollständig erreicht wird, kommen Zertifizierungsprogramme zum Einsatz. Sie sollen Bauern helfen, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, indem sie effizienter, sozialer und ökologischer wirtschaften. Die Farmer lernen dabei in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen vor Ort landwirtschaftliche Methoden kennen, die nicht nur die Produktion steigern, sondern gleichzeitig auch die Arbeitsbedingungen verbessern und die Umwelt schonen. Unabhängige Audit-Organisationen prüfen regelmäßig die Fortschritte.

Kooperative in Peru liefert ganzheitlich guten Kaffee

Der REWE Group ist bewusst, dass es Herausforderungen im Kaffeesektor gibt, die mit Zertifizierung allein nicht zu lösen sind. Daher setzt die REWE Group auch auf die Zusammenarbeit mit Kooperativen und pflegt eine enge Partnerschaft mit der peruanischen Fairtrade-Kooperative Valle des Incahuasi. Dabei produzieren 450 Bauern den REWE Feine Welt Kaffee, der neben Fairtrade- auch bio-zertifiziert ist. Die besondere Lage der Plantage in einer Höhe von bis zu 2.200 Metern und der schonende Anbau sorgen für eine hohe Qualität der Bohnen. Ende 2018 startete ein neues Projekt namens „Incahuasi +“, in dem die REWE Group und Fairtrade die Kaffeebauern unterstützen. Darin erlangen die Landwirte zum Beispiel Kenntnisse über Pflanzenkrankheiten, Schädlingsabwehr und die Förderung der Biodiversität. Auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zeigen den Kleinbauern Möglichkeiten auf, die Produktivität ihrer Plantagen weiter zu erhöhen. Außerdem bestärkt das Programm die Kooperative darin, sich sinnvoll zu organisieren und überregional mit anderen zusammenzuarbeiten. Schulungen für Frauen und Aktivitäten für Jugendliche sorgen für eine Perspektive – nicht nur für die Kaffeebauern.