3 Fragen an Marcel Weber, Geschäftsleiter Ware Eigenmarke National und International
Welche Ergebnisse hat die Lieferantenabfrage der REWE Group zum Status Quo beim Thema Klimaschutz geliefert?
Marcel Weber: Die Befragung hat leider gezeigt, dass sich sehr viele Lieferanten erst wenig oder sogar noch gar nicht mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt haben. Nur sehr wenige der Befragten verfolgen eine klar definierte Strategie, die sich an den Maßgaben der SBTi orientiert. Diese Ergebnisse haben uns noch mehr motiviert, das Thema voranzutreiben. Das erfordert Zeit und Engagement, aber es gibt keine Alternative dazu.
Mit der Molkerei Gropper und dem Hygienepapierhersteller WEPA haben auf dem Klima Round Table zwei Unternehmen ihre Konzepte vorgestellt, die beim Thema Klimaschutz schon sehr weit sind. Können sie ein Vorbild für andere Lieferanten sein?
Marcel Weber: Wir haben bewusst zwei Lieferanten eingeladen, von ihren Erfahrungen zu berichten, die bereits einige Hürden genommen haben. Damit wollten wir anderen ein wenig die Sorge nehmen, dass sie ein so komplexes Thema nicht in den Griff bekommen. Klimaschutz ist Learning by doing. Auf dem Weg zum anvisierten Ziel passiert so viel, dass es wichtig ist, immer mal wieder links und rechts zu schauen, was andere machen, Gespräche zu führen – und, ganz entscheidend, externes Know-how hinzuzuziehen.
Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine führen in vielen Lieferketten zu enormen Problemen. Manches Unternehmen könnte deshalb versucht sein, seine Aktivitäten zum Klimaschutz herunterzufahren, weil andere Dinge immer Moment wichtiger erscheinen.
Marcel Weber: Beim Schutz des Klimas gibt es enormen Handlungsbedarf. Diese Aufgabe darf niemand weniger priorisieren, auch nicht in herausfordernden Zeiten. Wir als REWE Group wollen mit einem klaren Bekenntnis und entschlossenem Handeln vorangehen.