vor einigen Monaten hatte ich die Möglichkeit, auf einem Milchvieh-Betrieb mitanzupacken und tiefer hinter die Kulissen der heimischen Landwirtschaft zu schauen. Also stand ich morgens um vier Uhr in der Melkstraße eines Hofs in Nordfriesland, bin später auf dem großen Güllewagen mit aufs Feld gefahren und habe anschließend die Kälbchen getränkt. Ein sehr abwechslungsreicher, aber zugegeben auch anstrengender Tag, von dem ich sehr viel mitgenommen habe. Als Einkäufer sitze ich eher am Schreibtisch, aber dieser Blick in die Praxis war mir persönlich wichtig. Wir stellen täglich die Nahversorgung der Bevölkerung sicher – der Ursprung der Lebensmittel, die wir verkaufen, liegt aber auf Äckern und in Ställen, zu einem Großteil hierzulande. Die deutsche Landwirtschaft leistet einen kaum zu überschätzenden Beitrag für uns. Die Herausforderungen der heimischen Landwirtschaft sind dessen ungeachtet enorm. Das weiß ich aus meinem Beruf, das wissen wir alle spätestens seit den Protesten Anfang des Jahres, das hat mir auch der Austausch mit der Erzeuger-Familie aus Nordfriesland noch einmal hautnah verdeutlicht.
Als Discounter aus der Nachbarschaft – und das ist unser Selbstverständnis bei PENNY – wollen wir auch ein guter Partner für heimische Landwirt:innen sein und diese Herausforderungen gemeinsam angehen. Wie uns dies gelingt? Beispielsweise durch Partnerschaften wie der mit der Molkerei Berchtesgadener Land. 2021 haben wir gemeinsam das Projekt Zukunftsbauer ins Leben gerufen – und der Name ist hier Programm, steht doch der Klimaschutz und eine nachhaltige Förderung familiengeführter Bauernhöfe im Alpenraum im Fokus.
Denn auch die Landwirtschaft ist vom Klimawandel stark betroffen, erhöhte Temperaturen und Extremwetter-Ereignisse bedrohen immer öfter Ernten. Gleichzeitig ist auch die Landwirtschaft aufgerufen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Deshalb fördert der Zukunftsbauer Maßnahmen zum Energiesparen oder den Einsatz erneuerbarer Energien. Ob LED-Leuchten, Photovoltaik-Anlagen, Speicher oder ein elektrischer Fuhrpark; die Landwirt:innen der Genossenschaftsmolkerei reichen ihre Projektideen ein, ein Fachgremium wählt die besten Konzepte aus und diese werden dann unterstützt – und zwar finanziell mit bis zu 10.000 Euro als auch mit Know-how. Uns ist dabei wichtig, dass zwischen Antrag und Förderung möglichst wenig Zeit vergeht.
PENNY verzichtet bei den Zukunftsbauer-Artikeln auf einen Teil der Spanne, während die Molkerei Berchtesgadener Land die Summe dann verdoppelt. So schultern wir das Projekt gemeinsam – und entwickeln es auch genauso weiter. Und auch unsere Kund:innen spielen beim Zukunftsbauer eine entscheidende Rolle: Mit dem Kauf der Produkte, ob Joghurt, Milch oder Sahne, unterstützen sie das Projekt. Und das ist es auch, was den Zukunftsbauern für mich so besonders macht. Handel, Verarbeitung, Landwirtschaft und Verbraucher:innen – alle sind Teil des Projekts und fördern gemeinsam Klimaschutz-Maßnahmen. Und das mit Erfolg: Bisher wurden rund 1.800.000 Euro an Fördermitteln ausgeschüttet.