Die DERTOUR Group kennzeichnet nachhaltigere Angebote ihrer Reiseveranstalter DERTOUR, ITS und Meiers Weltreisen jetzt mit dem neuen Signet „engage – people & planet“. Was sich hinter dem Siegel verbirgt, warum es Sinn macht und wie die weiteren Pläne sind, erzählt Nachhaltigkeitschefin Laura Steden.
Mit einem dunkelgrünen Blatt in Herzform werden Hotels gekennzeichnet, die nach den international anerkannten Nachhaltigkeitskriterien des Global Sustainable Tourism Council (GSTC) zertifiziert sind. Rund 1.800 Hotels sind derzeit im Katalogportfolio mit dem engage-Signet markiert, hinzu kommen zahlreiche Hotels über Bettenbanken wie booking.com.
Die Datenbasis dazu liefert das Nachhaltigkeitsportal Fairweg. Reisebüros erkennen die von der DERTOUR Group mit dem engage-Label versehenen Angebote im Buchungsportal am StayFair-Logo von Fairweg.
Außerdem hat die DERTOUR Group mit der Kennzeichnung von nachhaltigeren Ausflügen und Rundreisen begonnen. So werden Angebote, die nicht zertifiziert sind, aber intern auf eine Auswahl an allgemein anerkannten Kriterien eines verantwortungsvollen Tourismus geprüft wurden, mit einem hellgrünen Blatt in Herzform dargestellt.
Laura Steden, Director Corporate Responsibility der DERTOUR Group: Unser Ziel ist es, dass alle internationalen Einheiten der DERTOUR Group ihre Produkte künftig mit engage – people & planet kennzeichnen und wir somit gruppenweit eine einheitliche Basis der nachhaltigeren Produkte haben.
Laura Steden
Director Corporate Responsibility DERTOUR Group
Auch im Tourismus gibt es inzwischen eine Vielzahl an Siegeln. Glauben Sie, eine Art „Dachsiegel“ hilft den Verbraucher:innen bei der (Entscheidungs-)Findung nachhaltigerer Reisen?
Laura Steden: Die Zahl der Siegel im Tourismus liegt tatsächlich im dreistelligen Bereich. Hinzu kommt, dass längst nicht alle der Siegel im Hinblick auf ihre Kriterien und Stringenz der Überprüfung belastbar sind. Verbraucher:innen wissen in den wenigsten Fällen, was sich jeweils dahinter verbirgt und können die Siegel kaum unterscheiden. Aus diesem Grund hilft ein Dachsiegel mit Wiedererkennungswert, die Komplexität ein wenig zu reduzieren und die Entscheidungsfindung zu erleichtern.
Gleichzeitig kann so sichergestellt werden, dass nur jene Produkte gekennzeichnet werden, die strengen Mindestanforderungen auch wirklich entsprechen. Dazu zählt, dass ökologische, soziale und ökonomische Kriterien im Detail überprüft werden. Somit erlaubt „engage“, Verbraucher:innen sowohl bei der Auswahl von Unterkünften als auch bei der Auswahl entsprechender Rundreisen oder Ausflüge, sich aktiv für nachhaltigere Optionen zu entscheiden. Wie sich eine Reise auswirkt, hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Ergänzend werden beispielsweise auf der DERTOUR Online-Themenwelt ‚Bewusst Reisen‘ Informationen und Tipps zum sanften Reisen bereitgestellt.
Warum haben Sie sich für das Signet „engage – people & planet“ entschieden?
Laura Steden: „engage – people & planet“ wurde von der DERTOUR Suisse 2019 eingeführt, während innerhalb der gesamten DERTOUR Group unterschiedliche Ansätze zur Kennzeichnung nachhaltigerer Reisenagebote existierten. Bei der Suche nach einer Lösung für die gesamte DERTOUR Group, bot sich das bewährte zweigleisige Modell an: mit dem dunkelgrünen Blatt in Herzform werden Hotels gekennzeichnet, die extern nachhaltig zertifiziert sind, und mit der grünen Blattkontur auf weißem Grund werden Ausflüge und Rundreisen gekennzeichnet, die intern geprüft wurden.
Die mit „engage“ gekennzeichneten Hotels sind durch Standards zertifiziert, die vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC) anerkannt sind. Ausflüge und Rundreisen werden anhand allgemein anerkannter Kriterien eines verantwortungsvollen Tourismus intern überprüft. Engage wird sukzessive auf die gesamte DERTOUR Group ausgerollt.
Das grüne Signet gibt Reiseexpert:innen am Counter und Reisenden eine Orientierung zu nachhaltigeren Urlaubsangeboten.
Wie viele Hotels und Rundreisen wollen Sie damit in den nächsten Jahren auszeichnen?
Laura Steden: Rund 1.800 Hotels sind derzeit im Katalogportfolio mit dem engage-Signet markiert. Die Tendenz ist steigend. Mit der Möglichkeit, spannende Initiativen im Rahmen von ‚Bewusst Reisen‘ sichtbar zu machen, incentivieren wir unsere Partner in den Zielgebieten, ihr Angebot nachhaltiger auszurichten. Wichtige Hotelpartner sind aktiv dazu aufgerufen ein Nachhaltigkeitsmanagement einzuführen und ihre Häuser zertifizieren zu lassen, wenn sie dies nicht ohnehin bereits tun.
Unsere Zielsetzung ist es, bis 2025 einen Anteil von 25 Prozent der Hotels in unserem Kernportfolio zertifiziert zu haben. Selbstverständlich gehen wir in der Gruppe mit gutem Beispiel voran. Die Häuser unserer Hotel-Division werden ebenfalls sukzessive nachhaltig zertifiziert. Die Prüfung und Gestaltung verantwortungsvoller Rundreisen und Ausflügen ist sehr aufwändig. Hier haben wir bereits die ersten umgesetzt und in 2025 werden weitere folgen.
Vor zwei Jahren haben Sie mit anderen Projektmitgliedern den Verein KlimaLink gegründet, um eine branchenweite, gemeinsame Berechnungsgrundlage für Reise-Emissionen zu erarbeiten. Wie ist der Stand der Dinge?
Laura Steden: Der Berechnungsstandards für Flug und Hotel wurde entwickelt, nun folgen die weiteren Reisebestandteile. Darüber hinaus wurde eine einheitliche Kennzeichnung finalisiert (Fußabdruck mit CO2e Angabe und dem klimaverträglichen Jahresbudget als Referenzwert). Intern haben wir auch die ersten wichtigen Schritte geschafft, denn die Emissionen für Flug können bereits in den internen Systemen angezeigt werden. Aktuell arbeiten wir daran, die Flug-Emissionen auch online auf unseren Vertriebswebseiten und in den Reiseunterlagen auszuweisen.
Zur größten Touristikmesse ITB im März 2025 in Berlin wird es eine gemeinsame Kommunikation mit KlimaLink und weiteren Mitgliedern geben.
Ist die neue Kooperation mit Fairweg eine Ergänzung zu Ihrem Engagement bei KlimaLink? Und gibt es Pläne für weitere Kooperationen?
Laura Steden: Über Fairweg beziehen wir die Daten für die Hotelzertifizierungen und mit KlimaLink erarbeiten wir den Klimafußabdruck fürs Reisen. Daher ergänzen sich diese Kooperationen gut für eine transparente Darstellung in Richtung der Reisenden. Wir sind in der Branche sehr aktiv und immer offen für gute und sinnvolle Kooperationen.
