Man könnte klein anfangen.
Katharina Beyerl: Ja, manchmal ist das sogar sehr einfach. Zum Beispiel, wenn ich mich entscheide, zu einem Ökostrom-Anbieter zu wechseln. Das ist schnell getan und setzt mich nicht jeden Tag erneut unter Entscheidungsdruck. Anders ist das bei Fragen wie: Bus oder eigener PKW? Zertifizierte Lebensmittel oder nicht? Mit dem Flugzeug in den Urlaub? Oder: Was macht die Bank mit meinem Geld? Die Beantwortung solcher Fragen erfordert viel Zeit und Wissen. Wer mit zwei Kindern und unter Zeitdruck im Supermarkt einkauft, hat nicht die Muße, Produktbeschriftungen zu studieren und abzuwägen, wie ein Produkt hergestellt wurde, wie es verpackt ist und welche sozialen und ökologischen Effekte es hat. Stattdessen wird er oder sie aus Gewohnheit zu bekannten, bewährten, möglichst preiswerten, aber häufig nicht unbedingt nachhaltigen Artikeln greifen.