Nachhaltigkeit

3. Juli 2019

Obst- und Gemüse­anbau verbessern: Arten­vielfalt auf dem Acker

Lesezeit: 3 Min.

Auf landwirtschaftlichen Flächen finden Tiere oft nur wenig Nahrung und Lebensraum. Im PRO PLANET-Projekt arbeitet die REWE Group gemeinsam mit ihren Partnern aus Umweltschutz und Landwirtschaft aktiv an der Ausweitung der Artenvielfalt.

Mehrfach ausgezeichnetes Engagement

Seit 2010 engagiert sich die REWE Group für den Schutz der Artenvielfalt im konventionellen Apfelanbau in Deutschland und Österreich. Gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung, BirdLife Österreich, dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und mittlerweile über 300 Obstbauern in 14 Anbauregionen fördert das Unternehmen zahlreiche Maßnahmen auf Obstplantagen und Gemüseanbauflächen sowie in angrenzenden Arealen. Sie sollen die Biotop-, Arten- und Sortenvielfalt auf den Produktionsflächen erhöhen. Konsumenten in den Märkten der REWE Group erkennen dieses Obst und Gemüse am Nachhaltigkeitslabel PRO PLANET. Das Projekt läuft seit mehreren Jahren erfolgreich und wurde 2018 als UN-Dekade-Projekt für Biologische Vielfalt sowie 2016 mit dem „Deutschen CSR-Preis“ in der Kategorie Vorbildliche Kooperation eines Unternehmens mit NGOs/NPOs ausgezeichnet. In der Natur spiegelt sich der Erfolg ebenfalls wider, denn das Biodiversitätsmonitoring im Jahr 2017 zeigte zum Beispiel, dass sich die Zahl der Wildbienen-Arten auf einigen Flächen seit 2010 innerhalb von sieben Jahren von 56 auf 117 verdoppelt hat.

Auch die Landwirte profitieren vom ökologischen Engagement: Viele Vogelarten fressen schädigende Insekten oder Mäuse. Wildbienen, Käfer, Fliegen und Schmetterlinge „fliegen“ auf Apfelblüten und sichern so deren Bestäubung. Das Projekt zeigt, dass Landwirtschaft und Naturschutz keine Gegensätze sein müssen, denn gerade im konventionellen Anbau gibt es viel Potenzial, um die biologische Vielfalt zu fördern.

Apfelbaum mit Äpfeln

Mehr Pflanzenvielfalt lockt mehr Insekten an, die wiederum die Apfelbäume bestäuben.

Mit Kooperation zum Erfolg

Bereits im Jahr 2010 starteten die REWE Group, die Bodensee-Stiftung und die Vertriebsgesellschaft Obst vom Bodensee gemeinsam ein richtungsweisendes Pilotprojekt: Die Partner testeten unterschiedliche Maßnahmen, um das Nahrungsangebot für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge zu verbessern und neue Lebensräume für die Insekten zu schaffen. Nisthilfen und blühende Hecken für Vögel und Wildbienen, Holz- und Steinhaufen für Insekten und Kleinsäuger oder Ansitzstangen und Nistkästen für Greifvögel schaffen Rückzugsorte für Tiere. Insgesamt wollten die Projektpartner durch ein verbessertes Umweltmanagement die Nachhaltigkeit im Obstbau am Bodensee stärken. Hieraus entwickelte sich eine bis heute enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen REWE Group und Bodensee-Stiftung. Was sich ökologisch und ökonomisch bewährt, soll über das Projekt hinaus in der Obstbaupraxis Schule machen. Aktuell arbeiten beide Partner gemeinsam an der Integration von wirkungsvollen Biodiversitätskriterien in Standards und Qualitätssiegel der Lebensmittelbranche sowohl in Deutschland als auch auf EU-Ebene.

Inzwischen hat sich das Engagement für Biodiversität auf weitere Obst- und Gemüsesorten ausgedehnt: Auch Chinakohl, Brokkoli, Romana Salatherzen, Eisbergsalat, Möhren und Kartoffeln tragen seit April 2018 innerhalb der deutschen Erntesaison in den REWE- und PENNY-Märkten das PRO PLANET-Nachhaltigkeitslabel „Artenvielfalt schützend“.

Die Wirkung des Apfel- und Gemüseprojekts in Zahlen:

  • über 300 Landwirte in 14 Regionen

  • über 430 Hektar ein- und mehrjährige Blühflächen

  • über 10.000 Pflanzungen von Hecken, Bäumen und Sträuchern

  • fast 3.000 Insekten-Nisthilfen

  • über 8.500 Vogelnistkästen und Fledermausquartiere

  • über 1.400 Sitzstangen für Greifvögel