Als Handelsunternehmen kümmern wir uns um mögliche Stellschrauben in unseren Märkten und Lagerstandorten, aber sehen uns auch in der Verantwortung, Verbraucher:innen zu den wichtigen Themen der Nachhaltigkeit mitzunehmen und aufzuklären. So versuchen wir auf vielfältigen Wegen zu mehr Wertschätzung von Lebensmitteln beizutragen. Ware, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist, bieten wir in unseren Märkten häufig bis zu 30 Prozent preisreduziert an. Neben gängigen Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln und einer kreativen Resteverwertung haben wir in den vergangenen Jahren auch tolle Leuchttürme umgesetzt. Zum Beispiel vertreibt PENNY bereits seit 2016 die „Naturgut Bio-Helden“, Bio-Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern. Unsere Botschaft: Echte Bio-Helden dürfen auch mal Macken haben – denn Schalenfehler oder Verformungen haben keinerlei Einfluss auf Geschmack oder Qualität. Auch unsere Produzent:innen profitieren von dem Konzept und können Produkte vermarkten, die außerhalb des regulären Toleranz-Rahmens liegen. Außerdem erinnern wir unsere Kund:innen auf vielen Eigenmarkenprodukten von PENNY durch den Schriftzug Kostbares retten – Riechen. Probieren. Genießen
daran, dass Lebensmittel wie Milch oder Quark auch häufig noch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar sind. Für unser Engagement haben wir 2019 den Zu gut für die Tonne
-Bundespreis vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gewonnen, worauf ich sehr stolz bin.
Ob in der Logistik oder in unseren Lagern und Märkten: Uns geht es immer darum, Prozesse zu optimieren und ressourcenschonend zu planen. Dank modernster Prognosesysteme können wir unsere Bestände vorausschauend planen. Dennoch ist auch klar, dass nicht alles kalkulierbar ist. Deshalb ist die zweite Säule unseres Engagements so wichtig: Unsere langjährige Kooperation mit der Deutschen Tafel. Bereits seit 1996 arbeiten REWE und PENNY seit 2007 eng mit der Tafel zusammen. Unsere Märkte geben einen großen Teil der Lebensmittel, die wir trotz aller Bemühungen nicht verkaufen konnten, die aber noch verzehrfähig sind, an die bundesweit 960 lokalen Tafeln kostenlos ab. Wir arbeiten auch mit weiteren Organisationen zusammen, beispielsweise mit Foodsharing. Diese sind aber als Ergänzung zur Tafel zu verstehen. Gemäß unserer Prämisse „Tafel first“ werden die lokalen Tafeln, und damit die Unterstützung von bedürftigen Menschen, immer prioritär behandelt.
Und diese Unterstützung ist leider dringend notwendig. Die Tafeln haben in den zurückliegenden Monaten eine noch stärkere Nachfrage gespürt. Es handelt sich hierbei jedoch um eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die sich durch Faktoren wie den Angriffskrieg auf die Ukraine verstärkt haben. Deshalb braucht es aus meiner Sicht auch seitens der Politik mehr infrastrukturelle und finanzielle Unterstützung. Wenn beispielsweise die lokale Tafel über kein Kühlfahrzeug verfügt, kann die verfügbare Kühlware nicht aus unseren Märkten abgeholt werden. Darüber hinaus sollte die Politik an relevanten Stellschrauben drehen, die das Spenden von Lebensmitteln weiter erleichtern und auch haftungsrechtliche Fragen endgültig klären.
Uns ist bewusst, dass wir als Schnittstelle zwischen unseren Lieferanten und den Verbraucher:innen eine äußerst wichtige Position einnehmen. Entsprechend ernst nehmen wir unsere Verantwortung, unsere Prozesse stetig zu optimieren, unsere Mitarbeiter:innen und Konsument:innen zu informieren und die Tafeln weiterhin aktiv zu unterstützen – für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln im Alltag. Mit der Unterzeichnung des Pakts gegen Lebensmittelverschwendung heben wir unser Committment auf eine neue Ebene – denn den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung können wir nur gemeinsam gewinnen.