Der Wind auf dem Arbeitsmarkt hat sich gedreht, man spricht mittlerweile von einem Arbeitnehmermarkt. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, viele Stellen nicht mehr adäquat besetzen zu können. Glauben Sie, als Genossenschaft kann die REWE Group da punkten?
Nonn: Ein genossenschaftliches Konstrukt bietet viel Sicherheit und Stabilität. Eine genossenschaftliche Organisation ist ihren Mitgliedern verpflichtet. Das unterscheidet die Genossenschaft zum Beispiel von einem börsennotierten Unternehmen, das Quartalszahlen liefern muss, das dafür sorgen muss, dass der Aktienkurs oben bleibt. Wir als Genossenschaft können unser Unternehmen so positionieren, dass wir weiterhin einfach ein gutes Geschäft machen. Das ist ein großer Unterschied. Das merkt man ja auch: Bei REWE gab es noch nie eine große Entlassungswelle. Wenn ich heute lese, dass erfolgreiche Unternehmen zum Beispiel 10.000 Stellen abbauen, muss ich sagen, so etwas hat es bei REWE noch nie gegeben. Das meine ich mit Stabilität. Ich glaube, dass die REWE allein durch ihre Marktpräsenz und ihre Entwicklung in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen hat. Diese Wertekultur, wie geht man miteinander um, wie arbeitet man zusammen, all das ist nur schwer nach außen zu vermitteln, das muss man erleben. Es ist deshalb wichtig, jungen Leuten die Möglichkeit zu bieten, in die REWE reinzuschnuppern.