Nachhaltigkeit

3. August 2019

Leitlinie zur Prävention von Kinderarbeit

Lesezeit: 3 Min.

Kinderarbeit wird weltweit geächtet, trotzdem ist jedes zehnte Kind davon betroffen. Manche werden gezwungen, manche helfen so ihrer Familie beim Überleben und bei manchen hat Kinderarbeit kulturelle Hintergründe. Daher ist die Bekämpfung von Kinderarbeit eine große Herausforderung – der wir uns als REWE Group stellen. Wir wollen in unseren Lieferketten jegliche Form der Kinderarbeit verhindern.

Der Hintergrund

Über 218 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) derzeit weltweit, um sich selbst und ihre Familien zu versorgen. Sofern die Kinder nicht von Sklaverei oder Prostitution betroffen sind, arbeiten sie hauptsächlich in der Landwirtschaft – unter einer oft sehr hohen körperlichen Belastung und einem großen Risiko in Kontakt mit gefährlichen Pflanzenschutzmitteln zu kommen. Zudem bleiben sie meist Analphabeten. Um diese Kinderarbeit zu unterbinden, braucht es wirksame Gesetze – und Bildung. An beidem mangelt es aber in vielen der von Kinderarbeit betroffenen Länder, aus denen auch wir als REWE Group Rohstoffe beziehen. Besonders bei der Rohstoffproduktion und Verarbeitung von Kakao, Kaffee, Baumwolle, Obst und Gemüse, Textilien und Naturstein besteht ein hohes Risiko für Kinderarbeit.

Unsere Ziele

Zur Bekämpfung von Kinderarbeit in den Lieferketten unserer Eigenmarken haben wir fünf Ziele:

  • Unsere Leitlinie zur Prävention von Kinderarbeit soll an alle bestehenden und neuen Geschäftspartner verteilt werden. Es wird gefordert, dass diese sie an ihre Produktionsstätten weiterleiten.

  • Bis 2025 soll für alle relevanten Lieferanten ein Beschwerdemechanismus-System etabliert und dabei Kinderarbeit gezielt adressiert werden.

  • Bis 2030 sollen alle relevanten Produktionsstätten strategisch wichtiger Lieferanten geschult werden.

  • Bis 2030 soll das Thema Kinderarbeit in das Capacity-Building-Programm aufgenommen werden.

  • Zudem wollen wir verstärkt auf unbefugte Unteraufträge achten und in bestehenden und neuen Projekten auf existenzsichernde Einkommen hinwirken.

Die Maßnahmen

Um unsere Ziele zu erreichen, kaufen wir als REWE Group unter anderem in der Kaffee-, Kakao- oder Baumwollproduktion Rohstoffe ein, die zertifiziert sind und so Anforderungen zur Prävention von Kinderarbeit erfüllen. Überprüft wird dies, ebenso wie die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen bei Obst- und Gemüseproduzenten, in Audits. Zudem haben wir als REWE Group alle Produktionsstätten der ersten Lieferkettenstufe aus definierten Risikoländern in unser Social-Improvement-Programm integriert: So werden diese über unsere Anforderungen in Bezug auf Kinderarbeit informiert. Sie müssen Audits nach anerkannten Standards ablegen sowie an Schulungen teilnehmen. Zudem verpflichten wir als REWE Group unsere Geschäftspartner mit einem Maßnahmenkatalog dazu, unter anderem eine für die Prävention von Kinderarbeit zuständige Person zu benennen, Altersprüfungen durchzuführen oder Subunternehmer durch uns zuzulassen. Stellen wir als Unternehmen einen Fall von Kinderarbeit fest, erarbeiten wir mit der Kinderrechtsorganisation CCR CSR eine umfassende Lösung. Die Geschäftspartner müssen ihre internen Prozesse korrigieren und das Kind bis zum Erreichen des Mindestarbeitsalters finanziell unterstützen.