Nachhaltigkeit

1. Mai 2019

Leitlinie für Kakaoerzeugnisse

Lesezeit: 3 Min.

Ob Tafelschokolade, Schokokeks oder Trinkschokolade – all diese Produkte enthalten Kakao als wesentlichen Rohstoff. Doch im Kakaosektor gibt es viele Probleme: wirtschaftlich und sozial instabile Rahmenbedingungen gepaart mit klimawandelbedingten Herausforderungen. Aus diesen Gründen bemühen wir uns als REWE Group um eine Verbesserung der Bedingungen in den Anbauländern und setzen uns für eine nachhaltigere Wertschöpfungskette bei Kakao ein.

Der Hintergrund

Rund um den Äquator findet der Kakaobaum optimale klimatische Bedingungen, die Hauptanbaugebiete liegen in Westafrika. Der Anbau erfolgt zu rund 90 Prozent durch Kleinbäuer:innen. Viele von ihnen leiden unter Armut, denn aufgrund schwankender Weltmarktpreise für Kakao liegt ihr Einkommen oft weit unterhalb des Existenzminimums. So können sie nicht in Neupflanzen oder Pflanzenschutzmittel investieren. Die strukturelle Armut führt häufig auch zu Kinderarbeit auf Plantagen, die Ausbeutung der Arbeitskräfte bis hin zur Zwangsarbeit ist keine Seltenheit. Der Anbau von Kakao kann zudem Ökosysteme beschädigen – etwa, weil aufgrund fehlender Bildungsmöglichkeiten Pestizide unsachgemäß eingesetzt werden. Durch den extensiven monokulturellen Anbau und den Klimawandel werden häufig auch bestehende Anbaugebiete unbrauchbar und neue durch immer mehr Entwaldung geschaffen – was wiederum negative Auswirkungen auf die Biodiversität hat.

Unsere Ziele

Für eine nachhaltigere Kakao-Lieferkette haben wir als REWE Group vier Ziele definiert:

  • Zum einen wollen wir 100 Prozent zertifizierten Kakao in unseren Eigenmarken einsetzen.

  • Außerdem sind wir bestrebt, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Produkte zu erhöhen und Informationen zu ihrer Herkunft den Kund:innen zugänglich zu machen.

  • Zudem wirken wir als REWE Group in Zusammenarbeit mit Stakeholdern auf ein existenzsicherndes Einkommen hin.

  • Zuletzt unterstützen wir die Anwendung nachhaltigerer Anbausysteme, um natürliche Ressourcen zu schonen und Biodiversität zu fördern.

Die Maßnahmen

Unsere Geschäftspartner sind verpflichtet für unsere Eigenmarken Zertifizierungen von Fairtrade, Rainforest Alliance/UTZ oder Naturland bzw. EU-Bio nachzuweisen. Diese Zertifizierungen haben zum Ziel, die sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen zu verbessern. Zudem engagieren wir uns in der Multi-Stakeholderorganisation Forum Nachhaltiger Kakao. Hierüber beteiligen wir uns als Unternehmensgruppe an dem Projekt PRO-PLANTEURS an der Elfenbeinküste, das zusammen mit der Bundesregierung und der ivorischen Regierung umgesetzt wird. Ziel ist, die Lebensumstände der Kakaobäuer:innen zu verbessern und nachhaltiger erzeugten Kakao zu fördern.