Nachhaltigkeit

1. Januar 2020

Leitlinie für Existenzsichernde Löhne und Einkommen

Lesezeit: 3 Min.

Viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern erhalten bislang keinen angemessenen Lohn für ihre Arbeit beziehungsweise kein angemessenes Einkommen für die von ihnen produzierten Güter. Wir als REWE Group beziehen eine Vielzahl von Produkten aus diesen Ländern und wollen die Einkommenssituation der Menschen vor Ort verbessern.

Der Hintergrund

Existenzsichernde Löhne beziehungsweise Einkommen sind ein Menschenrecht, das aber häufig durch strukturelle Probleme wie etwa ausbeuterische Verträge in den Entwicklungs- und Schwellenländern verletzt wird. Internationale Abkommen, die die Einführung existenzsichernder Löhne und Einkommen fordern, sind weder rechtlich bindend noch sind die Vorgaben einklagbar – und die Mindestlöhne, die es laut der Internationalen Arbeitsorganisation in 92 Prozent dieser Länder gibt, sind meist niedriger als die Lebenshaltungskosten. Durch das geringe Einkommen der Eltern müssen häufig auch die Kinder arbeiten. Außerdem sind die Kleinbäuer:innen von den Weltmarktpreisen für Rohstoffe, wie Kakao abhängig, die aber stark schwanken.

Unsere Ziele

Um die Lohn- und Einkommenssituation der Menschen in unseren Lieferketten zu verbessern, wollen wir als REWE Group bis 2025 in Pilotprojekten Ansätze zur Sicherstellung von existenzsichernden Löhnen und Einkommen testen und, falls erfolgreich, ausweiten. Auch arbeiten wir mit anderen Unternehmen, Stakeholdern und Standardorganisationen an Lösungen und beteiligen uns an Benchmark-Analysen, um die adäquate sowie tatsächliche Höhe von existenzsichernden Löhnen und Einkommen zu ermitteln. Zudem haben wir als REWE Group bereits unsere Anforderungen an alle relevanten Lieferanten kommuniziert. Und: Die Realisierung existenzsichernder Einkommen und Löhne in den globalen Lieferketten wurde als langfristiges Ziel in unsere Nachhaltigkeitsstrategie integriert.

Die Maßnahmen

Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir als REWE Group zahlreiche Maßnahmen ergriffen. So sensibilisieren wir intern und extern unsere Geschäftspartner zur Achtung der Menschenrechte, etwa mit der vertraglichen Verpflichtung zur Zahlung national geltender Mindestlöhne oder der Einhaltung branchenüblicher Arbeitszeiten. Mitarbeiter:innen im Einkauf und im Category Management werden regelmäßig zu dem Thema geschult.

Darüber hinaus kaufen wir als REWE Group beispielsweise in den Bereichen Kaffee, Kakao und Baumwolle Rohstoffe ein, die zertifiziert sind – etwa durch Fairtrade, Rainforest Alliance / UTZ-, Naturland, GOTS oder Cotton Made in Africa. Mit Standardgebern, die existenzsichernde Löhne und Einkommen noch nicht als Prüfkriterien berücksichtigen, entwickeln wir dieses Thema weiter.