Hattest du aufgrund deiner Beeinträchtigung bei etwas Schwierigkeiten? Konntest du einen Teil des Jobs nicht machen?
Mario Boy: Mein größter Nachteil ist in solchen Fällen die Kommunikation. Ein Beispiel: Wenn Kundinnen oder Kunden kommen und lediglich fragen „Wo finde ich…?“ bin ich komplett raus. Zum einen, da ich nichts verstanden habe, zum anderen, weil ich mich im Markt nicht genug auskenne. Bevor ich also etwas Falsches sage, habe ich das lieber Joshua überlassen, der sich um alle Fragen gekümmert hat.
Zudem verliere ich auch schnell mein Selbstbewusstsein, wenn ich jedes Mal den Kund:innen sagen muss Könnten Sie das nochmals wiederholen, ich verstehe Sie leider aufgrund meiner Hörbeeinträchtigung nicht so gut.
Oft reagiert mein Gegenüber dann genervt oder wird unfreundlich.
Ein zusätzlicher Schwierigkeitsfaktor: Die Baden-Württemberger haben einen ganz anderen Dialekt! Dieser ist für mich beim Lippenlesen viel schwieriger zu lesen. Dieser Aspekt plus die Tatsache, dass ich mich nicht auskannte und die Kund:innen auf keinen Fall falsch beraten wollte, haben dazu geführt, dass ich stets gebeten habe auf meinen Kollegen zu warten, da es „mein erster Tag“ sei. Die meisten haben das akzeptiert und gewartet. Aber es gibt natürlich auch immer Leute, die das nicht tun und unfreundlich werden. Vor allem, weil sie mich vielleicht akustisch nicht gut verstanden und mir meine Beeinträchtigung angemerkt haben. Das hat es mir, so denke ich, schon etwas schwerer gemacht. Nichtsdestotrotz möchte ich meinen Markteinsatz nicht missen. Ich habe wertvolle Erfahrungen gesammelt und mich außerdem gefreut, Joshua wiederzusehen.