Andreas Krämer: Ein Beispiel: Einen Kollegen aus der Spätschicht, bei dem sich familiär Veränderungen ergeben haben, teilten wir in die Frühschicht ein, anderenfalls hätte er das Unternehmen verlassen. Nun ist er zufrieden und wir haben einen guten Mitarbeiter im Unternehmen halten können. Ein offenes Ohr ist hier ganz wichtig. Ein anderes Beispiel: Der Vater eines Kollegen wurde leider zum Pflegefall, dieser musste nun viel organisieren und wollte daher gerne eine Zeitlang nur bis 14 Uhr arbeiten. Sein Teamleiter sagte: ,In der Zeit bekommst Du aber nicht alles geregelt, wir vereinbaren für vier Wochen einen Feierabend um 12.30 Uhr. In der Zeit kümmerst Du dich um Behördengänge und den Umzug ins Pflegeheim.` Man konnte dem Mitarbeiter förmlich ansehen, wie er dachte: ,Hoppla, hier bin ich wichtig und werde wertgeschätzt.´ Zusätzlich haben wir unterstützende Projekte wie LoS!, die GemeinsamTopfit-App oder gesundheitsfördernde Angebote, die die Mitarbeitenden nutzen können.
Gespräche auf Augenhöhe sind eine Voraussetzung für ein vertrauensvolles Miteinander, Klima und Bewerberzulauf sind bei uns in Neuhausen gut. Die meisten Bewerbungen kommen von Freunden und Bekannten unserer Mitarbeitenden. Für uns als Vorgesetzte ist das eine Auszeichnung, und mit diesen Neuzugängen lässt es sich meist gut arbeiten. Natürlich kann der Ton bei uns auch schon mal rauer werden. Das bleibt bei so vielen Leuten und so viel unterschiedlichen Kulturen nicht aus. Den Großteil der Mitarbeitenden haben wir schon gut abgeholt, was die Gesprächsbereitschaft angeht. Und für mich gilt: Jeder Mensch, der vor mir steht, hat meinen Respekt verdient.