Nachhaltigkeit

3. Februar 2020

Leitlinie für Mikroplastik in Kosmetikprodukten

Gesichtspeeling, Duschgel, Zahnpasta: Mikroplastik steckt nicht nur in Autoreifen oder Textilien, sondern auch in Kosmetikprodukten. Nicht immer ist es sicht- oder spürbar. Zudem werden auch gelöste, gelartige und flüssige Polymere in Kosmetikprodukten eingesetzt. Bei Nutzung der Produkte gelangen diese Stoffe ins Abwasser und letztendlich in alle Lebens- und Umweltbereiche. Um negative Auswirkungen zu verringern sind wir als REWE Group bestrebt, ihren Einsatz zu reduzieren.

Der Hintergrund

Jährlich werden rund 922 Tonnen Mikroplastik und etwa 23.700 Tonnen gelöste, gelartige oder flüssige Polymere in Deutschland für Kosmetika verwendet. Kläranlagen können die Stoffe oft nicht filtern. So gelangen sie ins Meer und in Flüsse oder über Klärschlamm als Dünger auf die Felder. Auch verteilen sie sich über die Luft. Die Folge: In 69 Prozent der Fischproben aus Nord- und Ostsee wurde Mikroplastik gefunden, ebenso in Lebensmitteln– und im Menschen. An Mikroplastik lagern sich nicht nur Schadstoffe an, es hat auch sehr lange Abbauzeiten. Die Folgen sind noch nicht vollständig untersucht, jedoch ist mit negativen Auswirkungen auf die Ökosysteme zu rechnen. Auch im Falle von gelösten, gelartigen und flüssigen Polymeren können negative Auswirkungen auf Organismen nicht ausgeschlossen werden.

Unsere Ziele

  • Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2020 in den Rezepturen aller Kosmetikprodukte der Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland auf Mikroplastik gemäß unserem Verständnis zu verzichten.

  • Zudem soll bei allen Rezepturen von Kosmetikprodukten, wo ohne Leistungseinbruch möglich, auch auf die von uns als REWE Group fokussierten synthetischen und halbsynthetischen Polymere in gelöster, gelartiger oder flüssiger Form verzichtet werden.

Die Maßnahmen

Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Wir haben ein Begriffsverständnis für Mikroplastik sowie eine Liste fokussierter synthetischer und halbsynthetischer Polymere definiert. Diese kommunizieren wir als REWE Group an unsere Lieferanten, um eine einheitliche Verständnisbasis sicherzustellen. Gemeinsam mit unseren Eigenmarkenlieferanten erfolgt eine kontinuierliche, artikelindividuelle Überprüfung des Kosmetik-Eigenmarkensortiments auf Substitutionsmöglichkeiten und neue Rezepturen. Um die Einhaltung der Anforderungen sicherzustellen, nehmen wir die Begriffsverständnisse bei den entsprechenden Eigenmarkenprodukten als Vertragsbestandteile auf. Zudem erfolgt die Überprüfung der Inhaltsstofflisten durch das Qualitätsmanagement. Um den Kund:innen die Orientierung zu erleichtern, kennzeichnen wir als REWE Group Kosmetikeigenmarkenprodukte, die frei von Mikroplastik und gleichzeitig frei von den fokussierten gelösten, gelartigen und flüssigen Polymeren sind, mit einem eigenen Siegel.