Nachhaltigkeit

24. August 2023

Zehn Jahre di.to. – REWE Group LGBTIQ-Netzwerk feiert Geburtstag

Lesezeit: 8 Min.

di. steht für different. Und to. für together: Das zehnjährige Jubiläum des LGBTIQ-Netzwerks der REWE Group feierten am Freitag 150 Mitarbeitende und Gäste. Vom Stammtisch zum strategischen Impulsgeber und Vielfaltsvorreiter: di.to blickt auf eine Geschichte zurück, die von Anfang an Impulse in die REWE Group hinein gab und verbesserte die Sichtbarkeit und Akzeptanz der LGBTIQ-Mitarbeitenden im Unternehmen.

different und together: All das sehe er, sagte Sebastian Lange, beim Blick in den Saal, wo sich 150 Menschen versammelt hatten, um den zehnten Geburtstag des LGBTIQ-Netzwerks di.to. der REWE Group zu feiern: di.to. ist ein ziemlich bunter Haufen.

Als Mitglied des di.to-Strategiekreises führte Sebastian Lange durch den Nachmittag, aufmerksam und mit leisem Humor. Er selbst, so der Leiter des Hauptstadtbüros der REWE Group (Public Affairs), habe, anders als andere, von Anfang an das Glück gehabt, „out am Arbeitsplatz“ sein zu können. Umso mehr freute er sich, wie fest Vielfalt im Unternehmen heute verankert sei.

Das bekräftigte auch Personal- und Nachhaltigkeitsvorständin Dr. Daniela Büchel in ihrem Grußwort, das auf die digitale Gratulation von Lionel Souque folgte.

Video

03:16

Wagen auf dem CSD mit dem Aufdruck

10 Jahre di.to.

Das Diversity Netzwerk di.to. feiert sein 10-jähriges Bestehen in der REWE Group.

„Sensationelle Arbeit geleistet“

Dr. Büchel reiste in ihrer Rede durch die Entwicklung vom Kölner Stammtisch schwuler und lesbischer Kolleg:innen zum überregionalen LGBTIQ-Netzwerk, dessen Bedeutung sie auch aus Recruiting-Sicht hervorhob: Diversity ist eine Grundhaltung. Die Innen- und Außenwirkung ist groß geworden und steigert sich noch.

Diese über die zehn di.to.-Jahre gesteigerte Sichtbarkeit verdanke sich auch den durch di.to. angestoßenen Initiativen wie die Regenbogenfahnen und -aufkleber an Märkten und Zentralen, die Teilnahme am CSD in mittlerweile fünf deutschen Städten, die Teilnahme am Come Together Cup und nicht zuletzt der Vielzahl an Spendensammlungen. Und auch aus dem wirtschaftlichen Blickwinkel heraus mache Vielfalt ein Unternehmen stärker, denn vielfältige Teams bringen ganz andere Ergebnisse.

Diversity ist eine Grundhaltung. Die Innen- und Außenwirkung ist groß geworden und steigert sich noch.

Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands – Human Resources und Nachhaltigkeit (Chief People and Sustainability Officer)
Porträt Dr. Daniela Büchel
Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands – Human Resources und Nachhaltigkeit (Chief People and Sustainability Officer)

Einen Applaus wert sei die Tatsache, dass di.to. auf zehn Jahre zurückblicke, wo andere Unternehmen gerade erst starten. Für die kommenden Jahre sah Vorständin Dr. Daniela Büchel die Herausforderung, das Thema in alle Unternehmensbereiche und insbesondere auf die Fläche zu bringen. Zwar gebe es weiterhin Diskriminierung und keine Garantie, dass das bei uns im Unternehmen nie vorkommt. Aber zweifelsohne habe der „Pride Champion“ di.to. an einer Unternehmenskultur mitgewirkt, wo sich jede:r so angenommen fühlen und einbringen kann, dass man sich selber sein kann.

Moderator Sebastian Lange verabschiedete die REWE Group-Vorständin mit der Frage, mit welchen Worten sie das Glas auf di.to erheben würde? Daniela Büchels spontane Antwort: „Ihr habt sensationelle Arbeit geleistet!“

Martina Weinhold, di.to.-Sprecherin, sprach auf der Veranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Netzwerks.

Der gemeinsame Weg bei di.to führte zu vielen Freundschaften.

Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands – Human Resources und Nachhaltigkeit, fand einleitende Worte für die Veranstaltung.

Tobias Koch und Anna Pavlitschek, di.to. Sprecher:innen, auf der Veranstaltung zum Jahrestag.

Alle di.to. Sprecher:innen auf der Veranstaltung.

„Bei REWE kannst du arbeiten und sein, wie du willst“

Den Rückblick auf die Entwicklung von di.to. vom Kölner Stammtisch zum überregionalen Netzwerk gaben Anna Pavlitschek, die das Netzwerk 2013 mitgegründet hatte, und Tobias Koch, Mitgründer des Netzwerks der Region Ost.

Standen zu Anfang Freundschaften, Freizeitaktivitäten und der CSD im Vordergrund, entwickelte sich di.to. rasch zu einem strategischen Impulsgeber und Vielfaltsvorreiter: Von den Regenbogenfahnen und -aufklebern über den Anstoß zur Gründung des Unternehmensnetzwerks Vielfalt bis hin zur Leitlinie zur genderneutralen Sprache oder dem geplanten E-Learning zu LGBTIQ-Themen: di.to. gab und gibt Impulse in die REWE Group hinein und verbesserte die Sichtbarkeit und Akzeptanz der LGBTIQ-Mitarbeitenden im Unternehmen.

So ging es auch Tobias Koch, der sich am Arbeitsplatz erst outete, als er das Unternehmen und seine Werte besser kennen gelernt hatte: Bei REWE kannst du arbeiten und sein, wie du willst.

Franziska Halstrick, Leiterin PMO HR und Nachhaltigkeit, stellte das durch di.to angestoßene Netzwerk Vielfalt der REWE Group vor, das über sexuelle Orientierung hinaus alle Vielfaltsdimensionen sowie Menschen, die dafür brennen, etwas zu bewegen zusammenbringt. Da ist viel in Bewegung und es wirkt, als würdet Ihr dranbleiben, so der Wissenschaftler Dominic Frohn, der erhoben hatte, wie wichtig ein Netzwerk wie di.to. für die Community ist und welche erheblichen Auswirkungen Diskriminierungserfahrungen auf psychosomatische Beschwerden, Arbeitszufriedenheit, mentale Gesundheit und Engagement haben.

Porträt von Franziska Halstrick
Über:
Franziska Halstrick

Bereichsleiterin Personalentwicklung Handel Deutschland

Menschen auf der Bühne zur Spendenübergabe.

Spenden für Vereine der Vielfalt

Anlässlich der Geburtstagsfeier überreichte di.to.-Gründer Frank Bartels mit Tobias Koch Spenden an vier Vereine: Je einen Scheck erhielten die Aidshilfe Köln e.V., CSD Leipzig e.V., die größte LGBTIQ-Jugendeinrichtung Europas anyway e.V. sowie die Come Out!-Stiftung, die Kontakt- und Freiräume für junge queere Menschen unterstützt.


„Der Ton wird wieder rauer“

Warum Kölsch trinken nicht ausreicht und Heteros beim CSD Zeichen setzen können: di.to.-Mitgründer Frank Bartels über die Motivation für sein Engagement und über die Notwendigkeit, friedlich miteinander zu demonstrieren.

Wie kam es zu di.to.?

Frank Bartels: Kurz zusammengefasst: Einige, seinerzeit ausschließlich männliche Kollegen, hatten im Jahr 2013 den CSD-Wagen von dem Kölner REWE-Markt Ridders gesehen und mich dann gefragt: ,Du bist doch der Eventprofi bei der REWE Group, warum machen wir keinen Wagen?´ Der primäre Gedanke war also, die Teilnahme am CSD und auch, sich ganz klassisch bei einem Kölsch zu vernetzen. Und für mich war es eine Gelegenheit, mit diesem Engagement etwas zurückzugeben.

Porträt von Frank Bartels
Über:
Frank Bartels

ist Head of Event- und Travelmanagement der REWE Group und Mitgründer des unternehmenseigenen LTGBIQ-Netzwerks, di.to.

Etwas zurückzugeben…?

Frank Bartels: Als ich 1998 nach Köln kam, bin ich hier mit offenen Armen empfangen worden, ich musste mich nie verstecken oder um meine Rechte kämpfen. Den Weg haben viele Vorreiter:innen geebnet, die Jahrzehnte zuvor für ihre und später auch für meine Rechte auf die Straße gegangen sind. Insofern war es einfach, sich ins gemachte Nest zu setzen. Doch schon bei unserem ersten Stammtisch in einer Kneipe am Kölner Eigelstein, wir waren circa 25 schwule und lesbische Kolleg:innen, haben wir sehr schnell gemerkt, dass es in der REWE Group einiges zu tun gibt und ein einfacher, lockerer Stammtisch bei weitem nicht ausreicht. Daher der Gedanke des Zurückgebens und des sich Engagierens.

Was nimmst du persönlich aus den vergangenen zehn Jahren mit?

Frank Bartels: Zunächst die vielen Kolleg:innen, die ich in den letzten zehn Jahren kennenlernen durfte, und von denen viele zu Freund:innen geworden sind. Der grundsätzlich offenere Umgang miteinander im Unternehmen, viele Hemmschwellen sind weggefallen. Und ganz besonders freut mich, dass di.to. eine Art Keimzelle dafür war, was danach und seither bei der REWE Group alles in Sachen Diversity passiert ist. Das macht mich schon ein wenig stolz.

Was wünschst du dir für die nahe di.to.-Zukunft?

Frank Bartels: Mein Anspruch ist es, die CSD-Kampagne künftig noch stärker und größer auszurollen und auf die Unterstützung der Straight Allies, also der heterosexuellen Unterstützer:innen, zu setzen. Wir leben gerade und mal wieder in einer Zeit des Umbruchs, der Ton in der Gesellschaft wird rauer und schlägt sich teils auch in körperliche Gewalt gegen die LGBTIQ-Community nieder. Aber auch darüber hinaus habe ich das Gefühl, dass die Hemmschwelle zu verbaler oder körperlicher Gewalt in den letzten Jahren stark gesunken ist und der Respekt vor dem jeweils anderen für viele ein Fremdwort geworden ist. Ich finde, der CSD ist die perfekte Plattform, um für ein friedliches Miteinander aller Menschen, ganz gleich ob queer oder hetero, zu demonstrieren. In meiner Wahrnehmung gibt es in der REWE Group seit einiger Zeit eine wachsende Anzahl an Allies, die unser Netzwerk unter anderem beim CSD unterstützen wollen. Nicht der Party wegen, sondern um gemeinsam mit vielen anderen Kolleginnen und Kollegen zu demonstrieren und ein Zeichen zu setzen. Das finde ich cool, weil es genau unserem Namen entspricht: di.fferent to.gether.

Die REWE Group auf

Auf unserem LinkedIn-Kanal informieren wir über aktuelle Entwicklungen in der REWE Group sowie der Branche – von Digitalisierung bis Nachhaltigkeit.