Alles im Kreislauf
Auf der Dachfarm in Wiesbaden-Erbenheim ist sprichwörtlich alles im Fluss: Unter anderem das in einer Zisterne aufgefangene Regenwasser speist die Fischbassins und die Fische düngen wiederum das Gießwasser für die Basilikumpflanzen – in zwei perfekt ineinandergreifenden, abgeschlossenen Kreisläufen. Aber wie funktioniert „Aquaponik“ im Detail? Anders als in der konventionellen „Aquaponik“, in der Fische und Pflanzen in einem gemeinsamen Wasserkreislauf produziert werden, setzt das ECF-System auf zwei Kreisläufe, die gekoppelt betrieben werden: den Aquakultur-Kreislauf für die Fisch- sowie den Hydroponik-Kreislauf für die Pflanzenproduktion. Im Kreislauf der Aquakultur für die Aufzucht der Barsche zirkuliert das gesammelte Regenwasser aus der Zisterne des Marktes.
Die Ausscheidungen der Fische werden aus diesem Wasser herausgefiltert und biologisch in Pflanzendünger umgewandelt. Die Basilikum-Pflanzen wiederum stehen in den Gewächshäusern der Dachfarm auf sogenannten „Ebbe-Flut-Tischen“ und werden mit dem „Fischwasser“ gegossen, erhalten dadurch ihre Nährstoffe und wachsen besonders gut. Und genau diese Kombination aus Fisch- und Pflanzenkreisläufen macht das Prinzip der „Aquaponik“ aus.
Nicolas Leschke, einer der Gründer und Geschäftsführer von ECF Farmsystems, ist sich sicher: Aquaponik beziehungsweise Urban Farming ist auf jeden Fall ein Teil der Zukunft der Lebensmittelerzeugung, denn es geht um kurze Transportwege, kurze Kühlketten, bessere CO2-Bilanzen. Und vor allem geht es darum, dass man auf kleinem Raum viel produziert, und das ressourceneffizient.