Karriere

28. August 2024

Drei Fragen an Susanne Dünkel zu der Rolle des Bildungsträgers bei dem Teilqualifizierungsprojekt

Im Rahmen eines Projekts bietet die REWE Group, gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, den lokalen Jobcentern und Bildungspartnern, Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte eine Teilqualifizierung (TQ) für Verkaufs-Tätigkeiten in REWE und PENNY-Märkten an. Susanne Dünkel, Leiterin Berufliche Bildung beim Internationalen Bund (IB) in der Region Berlin-Brandenburg, erklärt, worin die Aufgabe des Bildungsträgers im Rahmen des Projekts Teilqualifizierung (TQ) besteht und welche Herausforderungen es bei der Suche nach geeigneten Kandidaten gibt.
Lesezeit: 4 Min.
  • Welche Herausforderungen gibt es bei der Suche nach Kandidaten?

    Susanne Dünkel: Viele Teilnehmende waren vor der TQ-Maßnahme sehr lange arbeitslos und haben auf Geheiß des Jobcenters etliche Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen durchlaufen, die für die Teilnehmenden nicht immer Sinn ergeben haben. Wir mussten uns die Glaubwürdigkeit erarbeiten, dass es sich bei der TQ nicht um eine dieser sinnlosen Weiterbildungen handelt, sondern um einen vollwertigen Beruf mit IHK-Abschluss. Eine weitere Herausforderung besteht darin, Selbstbewusstsein bei den Teilnehmenden aufzubauen. Viele waren, wie gesagt, jahrelang arbeitslos und zweifeln daran, ihre Ausbildung zu schaffen. Die etwas älteren Teilnehmenden haben oft Sorgen, noch einmal die Schulbank drücken zu müssen. Diese Sorgen können wir ihnen aber meist schnell nehmen, da die Ausbildung ja sehr praxisbezogen ist.

  • Wie werden die Kandidaten ausgewählt?

    Susanne Dünkel: Wir arbeiten sehr eng mit den lokalen Jobcentern zusammen. Zunächst informiert das Jobcenter seine Kunden über die Teilqualifizierung und trifft eine Vorauswahl, welche Langzeitarbeitslosen für das Programm geeignet sind. Diese Kandidaten erhalten dann eine Einladung für eine der Infoveranstaltungen, die wir gemeinsam mit der REWE Group anbieten. Seitdem wir die Kooperation mit der REWE Group eingegangen sind, haben wir bereits fünf Infoveranstaltungen angeboten. Wir profitieren von den Erfahrungen und können uns so stetig verbessern. Im Anschluss nehmen die Interessenten an einer Vorschaltmaßnahme in unserem Haus in Berlin teil. Diese dauert vier Wochen und dient primär dem gegenseitigen Kennenlernen. Ein wichtiges Ziel der Vorschaltmaßnahme: Die Kandidaten sollen sich darüber im Klaren werden, ob die Tätigkeit im Einzelhandel wirklich etwas für sie ist und wir prüfen, ob sie dafür geeignet sind. Wenn das Ergebnis für beide Seiten positiv ist, erhalten die Kandidaten einen Vertrag von der REWE und die Ausbildung beginnt.

  • Wie läuft die Ausbildung ab?

    Susanne Dünkel: Ähnlich wie bei anderen Ausbildungen wechseln sich praktische und theoretische Einheiten ab. Praktisch werden die Teilnehmenden bei der REWE ausgebildet, der theoretische Teil der Ausbildung ist unser Part. Die Ausbildung beinhaltet mehrere Module. Nach zwei erfolgreich abgeschlossenen Modulen erlangen die Teilnehmenden die Qualifizierung Verkaufshelfer-/in und können so in ein festes Angestelltenverhältnis bei REWE übernommen werden. Wenn sie noch ein weiteres Ausbildungsmodul erfolgreich absolvieren, erlangen sie den IHK-Abschluss zum Verkäufer-/in im Einzelhandel. 10 Teilnehmende haben im April 2024 erfolgreich Modul 1 und 2 ihrer Ausbildung mit dem Thema Kassieren und Beratung von Kunden abgeschlossen. Und ein neuer Durchlauf ist bereits in Planung. Derzeit bereiten wir zusammen mit der REWE Group eine Infoveranstaltung vor, die im voraussichtlich im August stattfinden wird. Die Vorschaltmaßnahme ist für September geplant. Im Oktober soll dann die nächste TQ starten. Dabei profitieren wir von den Erfahrungen aus dem vergangenen Ausbildungsdurchlauf und können ihn so weiter verbessern.

Porträt von Susanne Dünkel
Über:
Susanne Dünkel
Leiterin Berufliche Bildung beim Internationalen Bund (IB) in der Region Berlin-Brandenburg

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