„Coating“ heißt ein innovatives Verfahren, mit dem REWE und PENNY Früchte länger haltbar machen wollen. Wir erklären, wie es funktioniert – und was es bringt.
„Coating“ heißt ein innovatives Verfahren, mit dem REWE und PENNY Früchte länger haltbar machen wollen. Wir erklären, wie es funktioniert – und was es bringt.
Hauchdünn, essbar und trotzdem wirksam: Ab sofort können Kunden in 860 REWE- und PENNY-Märkten erstmals Avocados kaufen, die mit einer zusätzlichen Schutzhülle aus pflanzlichen Zuckern und Ölen ummantelt sind. Das sogenannte Coating kann die Haltbarkeit verlängern – und könnte künftig auch dabei helfen, Verpackungsmüll reduzieren. Eugenio Guidoccio, Geschäftsleitung Ware Ultrafrische 1 bei der REWE Group, erklärt im Interview, wie das Verfahren funktioniert.
Herr Guidoccio, Sie testen das Coating-Verfahren bereits seit einigen Monaten. Mit welchem Ergebnis?
Eugenio Guidoccio: Tests in unseren Lägern haben ergeben, dass die Haltbarkeit von Avocados durch das Coating-Verfahren im Idealfall auf acht Tage verdoppelt werden kann. Das ist ein tolles Ergebnis, daher sehen wir im Coating einen weiteren Baustein in der langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie, unsere Menge an Foodwaste bis 2030 zu halbieren.
ist Geschäftsleiter der Abteilung Ware Ultrafrische 1 – Obst und Gemüse bei der REWE Group.
Wie funktioniert das Verfahren und welche Vorteile hat es?
Eugenio Guidoccio: Beim Coating wird die Frucht oder das Gemüse mit einer essbaren Schutzschicht umhüllt, die geschmacklos, geruchlos, farblos und biologisch abbaubar ist. Sie besteht aus natürlichen Zuckerresten und pflanzlichen Ölen. Die Früchte werden dabei entweder mit dem Überzug besprüht oder eingetaucht. Dieser Überzug reduziert die Zellatmung und verlangsamt damit die Reifung – dadurch ist die Frucht länger haltbar. Durch die Verlängerung der Haltbarkeit bleiben die Vitamine auch länger erhalten.
Ab sofort können Kunden in 860 REWE- und PENNY-Märkten erstmals Avocados kaufen, die mit einer zusätzlichen Schutzhülle aus pflanzlichen Zuckern und Ölen ummantelt sind. Der Prozess ist in den Märkten beschrieben.
Ist die Coating-Schicht essbar beziehungsweise abwaschbar?
Eugenio Guidoccio: Da die Schutzschicht aus rein natürlichen „Zutaten“ besteht, ist sie essbar und nicht schädlich. Man kann sie aber auch ganz leicht mit warmem Wasser abwaschen.
Wie lange wird der Test laufen – und wann sehen Sie ihn als erfolgreich an?
Eugenio Guidoccio: Der Test läuft auf unbestimmte Zeit. Die Einführung eines solch neuen Verfahrens setzt natürlich immer die Akzeptanz auf Kundenseite voraus. Wir hoffen sehr, dass uns unsere Kunden in unserem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung durch ihre Kaufentscheidung unterstützen.
Wird es weitere Produkte geben, bei denen das Coating-Verfahren eingesetzt wird?
Eugenio Guidoccio: Wir sehen auch bei anderen ausgewählten Früchten die Chance, die Haltbarkeit signifikant zu verlängern – zum Beispiel bei Limetten, sonstigen Zitrusfrüchten oder auch Kernobst.
Coating könnte in Zukunft auch bei anderen Früchten angewendet werden, zum Beispiel bei Limetten, sonstigen Zitrusfrüchten oder auch Kernobst.
Ist das Coating auch eine Möglichkeit, Verpackungsmaterial – vor allem Kunststoff – weiter zu reduzieren?
Eugenio Guidoccio: Wir denken Verpackungen und Foodwaste immer zusammen. Sprich: Wir lösen nicht das eine Problem zulasten des anderen. Haben wir also Obst, dass auch ohne Verpackung dem harten Alltag in einen REWE- oder PENNY-Markt gewachsen ist, dann werden wir das auf jeden Fall testen. Bei Äpfeln könnte das – sofern wir diese schon ohnehin als lose Ware verkaufen – eine Möglichkeit sein.
Und so funktioniert der Prozess: Frucht oder Gemüse wird mit einer essbaren Schutzschicht aus natürlichen Zuckerresten und pflanzlichen Ölen besprüht oder eingetaucht. Dieser Überzug reduziert die Zellatmung, verlangsamt die Reifung und macht das Produkt so länger haltbar.