Vor zehn Jahren hat die REWE Group Pro Planet ins Leben gerufen – das Label, das den Kundinnen und Kunden eine Orientierung beim nachhaltigeren Einkauf bietet. Jetzt erscheint Pro Planet nicht nur in neuem Design, sondern soll künftig auch wesentlich mehr Produkte kennzeichnen.
Produkte nachhaltiger herstellen und Kundinnen und Kunden den nachhaltigen Einkauf leichter machen: Mit diesen Zielen hat die REWE Group vor zehn Jahren das Pro Planet-Label ins Leben gerufen. Damals gab es zwar schon eine Reihe von Nachhaltigkeits-Siegeln, -Labels und -Standards, aber noch keines, das gleichermaßen ökologische, soziale sowie Tierwohl-Anforderungen an Produkte und deren Erzeugung stellte.
Seitdem hat sich viel bewegt. Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern in den vergangenen Jahren gesellschaftlich immer mehr in den Fokus gerückt und wird heute von mehr Menschen denn je als wichtig empfunden.
Viele Menschen erwarten für ihre Einkaufsentscheidung transparente Informationen zu den Bedingungen, unter denen ihre Produkte hergestellt oder angebaut wurden und wünschen sich einen Wegweiser für nachhaltigere Produkte, dem sie vertrauen können. Die Antwort darauf sind rund 1.400 REWE-, PENNY- und toom Baumarkt-Produkte, die mittlerweile mit dem Pro Planet-Label gekennzeichnet sind.
Trotz des Erfolgs: Ein Jahrzehnt Pro Planet war genug für uns, das Label auf den Prüfstand zu stellen. Das Ergebnis ist nicht nur ein neues Design, sondern auch ein ambitioniertes Ziel: 25 Prozent unserer Eigenmarken-Produkte sollen bis 2025 das Pro Planet-Label tragen. Wir haben den Prozess der Label-Vergabe neu aufgesetzt, damit wir in kürzerer Zeit mehr Produkte überprüfen und freigeben können. 2025 wird ein Viertel der Eigenmarkenprodukte von REWE und PENNY das Pro Planet-Label tragen. Die Kundinnen und Kunden werden die stärkere Fokussierung auf nachhaltigere Produkte deutlich wahrnehmen können
, erklärt Bernward Geier, Experte für biologische Landwirtschaft im Fachbeirat Nachhaltigkeit. Er hat das Pro Planet-Projekt von Beginn an begleitet und ist auch nach einem Jahrzehnt noch vom Pro Planet-Ansatz überzeugt: Wenn wir für viele Menschen Produkte nachhaltiger gestalten, dann bringt das mehr „Impact
für einen Wandel, als wenn wir super-nachhaltige Produkte für eine Gruppe von Menschen machen, die wir ohnehin nicht mehr überzeugen müssen.“
Das neue Pro Planet-Label
Beim neuen Pro Planet-Label steht genau das im Mittelpunkt, worum es sich bei Pro Planet dreht – unsere Erde. Denn die Eigenmarken-Produkte, die die Pro Planet-Weltkugel tragen, leisten einen positiven Beitrag für Mensch, Tier und Umwelt. Welcher Aspekt bei dem Produkt verbessert wurde, ist transparent unter der Weltkugel beschrieben: Für mehr Tierwohl, für bessere soziale Bedingungen, für mehr Umweltschutz, für mehr Ressourcenschutz oder für mehr Artenvielfalt.
Neu ist außerdem, dass künftig auch „Bio“-Produkte von REWE und PENNY das Pro Planet-Label erhalten können, wenn der Beirat geprüft und freigegeben hat, ob das jeweilige Produkt mit Pro Planet ausgezeichnet werden darf. Der Beirat wird auch bei Bioprodukten genau hinschauen und prüfen, ob es mit Pro Planet zusammenpasst.
So kommt Pro Planet auf die Produkte
Bevor ein Produkt das Pro Planet-Label tragen darf, wird die gesamte Lieferkette unter die Lupe genommen. Pro Planet-Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei der Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung Mensch, Tier und Umwelt deutlich weniger belasten als vergleichbare Produkte.
1. Ein verlässlicher Prozess stellt sicher, dass jedes Produkt mit dem Pro Planet-Label nachhaltiger hergestellt wurde und soziale, ökologische oder Tierwohl-Aspekte in den Lieferketten verbessert wurden.
2. Gemeinsam mit dem unabhängigen Experten-Team des Fachbeirats Nachhaltigkeit schauen sich REWE, PENNY und Toom Baumarkt bei Eigenmarkenprodukten ganz genau an, woher sie kommen, wie sie angebaut, hergestellt und verarbeitet werden. Im Fachbeirat Nachhaltigkeit sitzen Experten für „Fairness“, „Umwelt“, „Tierwohl“, „Bio“ und „Verbraucher“.
3. Konkrete Maßnahmen und Produktstandards: Der Fachbeirat erarbeitet und definiert zusammen mit der REWE Group auf dieser Basis Standards für das Unternehmen oder spezifische Produkte, die in Leitlinien für die gesamte REWE Group festgeschrieben werden. So wird beispielsweise auf zertifizierte Rohstoffe gesetzt, etwa bei Kakao, und/oder es werden individuelle Nachhaltigkeits-Projekte vor Ort angestoßen.
4. Das Pro Planet-Label erhält das Produkt erst, wenn die Maßnahmen den definierten Anforderungen entsprechen und der Fachbeirat Nachhaltigkeit das Label freigegeben hat.
Unabhängige Experten: Der Fachbeirat Nachhaltigkeit
Der unabhängige Fachbeirat Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle beim Pro Planet-Vergabeprozess. Produkte oder Warengruppen müssen den durch den Fachbeirat Nachhaltigkeit definierten Anforderungen genügen, damit Sie das Pro Planet-Label erhalten können. Das heißt: Ist der Fachbeirat gegen die konkrete Vergabe, so wird das Label für ein Produkt nicht vergeben.
Der Fachbeirat besteht aus fünf ständigen Mitgliedern, die für bekannte Nichtregierungsorganisationen arbeiten oder als unabhängige Experten tätig sind. Sie decken mit ihrem Fachwissen die Themenfelder ab, die für Pro Planet besonders wichtig sind: Soziales, Ökologie und Tierwohl.
Der Umfang der Arbeit des Fachbeirats Nachhaltigkeit geht aber über Pro Planet hinaus: Er konfrontiert die REWE Group mit den Forderungen der Wissenschaft und der NGOs im Bereich Nachhaltigkeit und ist gleichzeitig unser Ideengeber, Co-Entwickler und Kommunikationspartner. Seine Rolle zielt darauf ab, die Entwicklung von Strategien, Zielen und Maßnahmen unseres Nachhaltigkeitsengagements auch über Pro Planet hinaus zu begleiten und zu unterstützen.

Über:
Stefanie Pöpken
Fachbeiratsexpertin für Tierwohl
Stefanie Pöpken war von 2015 bis Anfang 2020 Fachreferentin für landwirtschaftliche Nutztierhaltung bei PROVIEH e. V., Deutschlands ältestem Fachverband für Nutztierschutz. Die Diplom-Agraringenieurin arbeitet nun beratend in einer gemeinnützigen GmbH zur Verbesserung der Haltungssysteme in der Landwirtschaft mit.

Über:
Friedel Hütz-Adams
Experte für Soziales und Arbeit im Fachbeirat Nachhaltigkeit
Friedel Hütz-Adams ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des SÜDWIND e. V., Institut für Ökonomie und Ökumene. Dort beschäftigt er sich mit den Zusammenhängen zwischen Armut und Missständen in Entwicklungsländern einerseits und dem Verhalten von Wirtschaft, Politik, Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland andererseits. Derzeit ist Friedel Hütz-Adams unter anderem auch im Lenkungsausschuss des Forums Nachhaltiger Kakao tätig.

Über:
Bernward Geier
Experte für biologische Landwirtschaft im Fachbeirat Nachhaltigkeit
Bernward Geier ist seit vier Jahrzehnten Netzwerker und Aktivist im Bereich der ökologischen Agrar- und Esskultur sowie Nachhaltigkeit. Der Publizist war nach dem Studium Mitpächter und Teilhaber eines biologischen Milchviehbetriebes, zugleich 18 Jahre lang Direktor der IFOAM, dem weltweiten Dachverband der biologischen Landbaubewegungen. Er lebt und arbeitet mit seiner Frau seit 18 Jahren auf einem 20-Hektar-Bio-Betrieb & Islandpferde-Gestüt.

Über:
Kristian Klöckner
Experte für Umwelt im Fachbeirat Nachhaltigkeit
Kristian Klöckner ist Referent für Strategische Planung Naturschutz beim NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.). Seit 2016 koordiniert er die strategische Partnerschaft von NABU und REWE Group.

Über:
Georg Abel
Experte für Verbraucherfragen im Fachbeirat Nachhaltigkeit
Georg Abel ist Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative e. V. Er leitete unter anderem die bundesweite Informationskampagne zum Fairen Handel, leistete Öffentlichkeitsarbeit auf Verbands- und Parteiebene und ist seit beinahe zwei Jahrzehnten als führender Verbraucherschützer in Deutschland aktiv.