Wenn es um Sortimente und Services geht, steht Nachhaltigkeit schon seit vielen Jahren ganz oben auf der Agenda der REWE Group. Jetzt haben wir unsere Strategie für nachhaltiges Wirtschaften mit der Unternehmensfinanzierung verknüpft und als Erster im deutschen Lebensmittelhandel einen so genannten Sustainability-Linked Bond erfolgreich platziert. Was ist das genau?
Klaus Wirbel: Bei einem Sustainability-Linked Bond, kurz SLB, handelt es sich um eine Anleihe, bei der wir den Investoren neben den Zinszahlungen auch die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen versprechen. Konkret haben wir zugesagt, bis zum Ende der siebenjährigen Laufzeit der Anleihe die Kohlenstoffemissionen derjenigen Konzerngesellschaften zu reduzieren, die zusammen die größten Emissionen der REWE Group ausmachen, nämlich REWE und PENNY in Deutschland.
Nicola Tanaskovic: Dabei haben wir uns sehr ambitionierte Ziele gesetzt: Bezogen auf die Emissionen, die aus unserem eigenen Geschäftsbetrieb resultieren, also zum Beispiel aus dem Verbrauch von Strom, Wärme und Treibstoff für Fahrzeuge sowie Kältemittelverlusten, streben wir bis 2030 eine Verringerung um 42 Prozent an. Fachleute sprechen bei diesen in hohem Maß selbst zu beeinflussenden Emissionen von Scope 1 und Scope 2. Dagegen sind mit Scope 3 jene Emissionen gemeint, die durch Emissionen von Zulieferern bei der Herstellung der Produkte sowie durch Transport und Verpackung verursacht werden. Auch hier streben wir bis 2030 eine Reduktion um 42 Prozent an, bzw. rund 30 Prozent bei den am schwersten zu adressierenden landwirtschaftlichen Emissionen. Angesichts der Komplexität unserer Lieferketten ist vor allem das sehr ehrgeizig.