ein Politikum am Frühstückstisch: Die Diskussion um eine nachhaltige Ernährung ist längst in den privaten Kreis vorgedrungen. Ich finde das gut. Denn auch wenn die Diskussionen manchmal herausfordernd sind, brauchen wir einen offenen und fairen Diskurs darüber, wo unser Essen herkommt. Welchen Fußabdruck es in Bezug auf den Klimawandel hinterlässt und worin unsere persönliche aber auch die unternehmerische oder politische Verantwortung dabei liegt. Ich bin der festen Überzeugung, dass „Bio“ ein wichtiges Puzzleteil für eine nachhaltige Ernährung und eine nachhaltige Landwirtschaft ist – auch damit landwirtschaftlich genutzte Böden noch in 40 Jahren bewirtschaftet werden können.
Ich bezeichne mich selbst gerne als Herzblut Category Manager und Bio-Überzeugungstäter. Dennoch steht für mich fest, dass wir keine Verbote aussprechen sollten, sondern attraktive Alternativen aufzeigen und so unseren Kund:innen eine Möglichkeit bieten, nachhaltigere Produkte zu kaufen. Denn Fakt ist auch: Als Vollsortimenter und Nahversorger wollen wir ein möglichst vielfältiges Angebot für unsere Kund:innen schaffen. Mit Blick auf Bio-Artikel ist aber auch entscheidend, dass wir die Mehrwerte der Produkte aufzeigen, ja ihre Geschichte erzählen. Diese Aufklärungsarbeit ist meiner Meinung nach ebenso Aufgabe des Handels, von Verbänden oder Herstellern, aber natürlich auch der Politik.
Wir beobachten, dass unsere Kund:innen in der Stadt signifikant affiner für Bio- oder auch vegane Produkte sind. Die Stadt- und Landbevölkerung ernähren sich also – zumindest in Teilen – unterschiedlich. Mir ist dieser Punkt besonders wichtig, denn Bio darf nicht zu einem Statussymbol oder politisiert werden. Wir müssen Bio „massentauglich“ machen und hier sehe ich bei der REWE Group als bundesweiter Nahversorger eine besondere Verantwortung, der wir uns schon lange bewusst sind.