Die Initiative Tierwohl (ITW) ist eine 2015 gegründete branchenübergreifende Initiative der Wirtschaft. Sie speist sich ausschließlich aus Geldern der teilnehmenden Unternehmen. Gemeinsam haben Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) einen Prozess angestoßen, um auf breiter Ebene und kontinuierlich mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung bei der Erzeugung von Geflügel- und Schweinefleisch durchzusetzen. Aus dem LEH sind neben REWE und PENNY auch Aldi, Edeka, Netto, Lidl und Kaufland mit dabei.
Tierhalter:innen, die an der ITW teilnehmen, müssen bestimmte Tierwohlkriterien umsetzen. Diese liegen alle über den gesetzlichen Standards. Für die Umsetzung der Maßnahmen erhalten die Landwirt:innen – in Abhängigkeit von der Anzahl der Tiere – ein bestimmtes Tierwohlentgelt, mit dem ihr Mehraufwand kompensiert wird. Davon profitieren aktuell etwa 34 Millionen Schweine und etwa 600 Millionen Hähnchen und Puten. Das heißt: Circa ein Drittel aller Mastschweine und rund 80 Prozent des Geflügels stammen aus Ställen der in der ITW engagierten Landwirt:innen. Die Umsetzung der Maßnahmen für mehr Tierwohl wird durch die Initiative flächendeckend zweimal im Jahr kontrolliert. Betriebe, die gegen die Vorgaben verstoßen, werden konsequent sanktioniert.
Seit April 2019 klassifiziert die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH die Haltungsformen für Hähnchen, Puten, Rind und Schwein mit einem einheitlichen Siegel. Anhand einer vierstufigen Kennzeichnung der Haltungsform lässt sich einfach erkennen, wie viel Tierwohl in dem jeweiligen Produkt steckt – vom gesetzlichen Standard bis zum Bio-Standard. So können Verbraucher:innen bewusst einkaufen. Inzwischen sortiert die Haltungsform-Kennzeichnung 20 verschiedene bereits bestehende Tierwohlprogramme und Standards in ihr vierstufiges System. Dabei entsprechen die Kriterien der Stufe 2 dem Standard der ITW für Fleisch- und Wurstwaren.