Was uns nochmal zum Thema Lieferketten und Warenverfügbarkeit bringt. Wie genau sichert sich die REWE Group hier ab?
Markus Bobenhausen: Das hängt von vielen Faktoren ab. Wenn es sich um lagerfähiges Obst oder Gemüse handelt, wie Äpfel oder Kartoffeln, können wir anders agieren als bei einem sensiblen Produkt, wie Himbeeren. Es hängt auch davon ab, ob es sich um kurze Anbauzyklen handelt, auf die wir noch je nach Anbauland Einfluss nehmen können, wie beim Beispiel der Kartoffel. Reden wir über Steinobst, bei dem man nicht mal eben einen Baum pflanzen und direkt ernten kann, müssen wir schnell auf alternative Produzenten zurückgreifen können. Je nach Produkt, müssen wir eben anders reagieren.
Eugenio Guidoccio: Grundsätzlich verfolgen wir immer das Ziel, nachhaltige Lieferkreisläufe mit Lieferanten aufzubauen und sie stärker über Partnerschaften an uns zu binden. Wir verfolgen zwar beim Anbau keine Vertikalisierungsstrategie, aber in der Beschaffung. Und wir haben Vorteile dank der Kompetenz in der Europgroup und bei Campiña Verde. Außerdem verfügen wir mit unseren Kopflagern der REWE Group Fruchtlogistik über leistungsfähige Plattformen und können den Warenfluss damit effizient steuern.
Markus Bobenhausen: Wie eben schon kurz angerissen, gilt es bei den Hauptanbaugebieten auf eine Diversifizierungsstrategie zu setzen. Wir hatten beispielsweise in diesem Frühjahr bei Steinobst durch Frost während der Blüte in Frankreich Ernteausfälle. Da wir bei den Beschaffungsstrukturen flexibel aufgestellt sind, konnten wir dies durch Zukäufe in Griechenland, Spanien und Italien ausgleichen.