Von links Telerik Schischmanow, Peter Maly, Lionel Souque, Daniela Büchel, Hans-Jürgen Moog, Jan Kunath und Christoph Eltze.

Bericht des Vorstandes 2023

Die REWE Group konnte das Geschäftsjahr 2023 mit ihrer breiten internationalen Aufstellung in Handel und Touristik einmal mehr stabil erfolgreich abschließen. Der Gesamtaußenumsatz überschritt – zum Teil auch inflationsgetrieben – klar die 92MilliardenEuro-Schwelle. Das EBITA entwickelte sich – nach einem Rückgang im Jahr 2022 – wieder positiv. Das Konzernergebnis liegt bei 736,2 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,3 Prozent auf 389.270. Mit einem Volumen von drei Milliarden Euro hat der Konzern die Investitionsoffensive in Infrastruktur, Modernisierung, Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit – kurz: in die Kundenwünsche von morgen – konsequent fortgesetzt.  

Das Geschäftsjahr 2023 war weiterhin von einem geopolitisch und wirtschaftlich schwierigen Umfeld geprägt: die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und des Nahost-Konflikts, Wetterextreme und Naturkatastrophen, unsichere Lieferketten, Preissteigerungen in allen Bereichen vor allem Logistik, Transport und Verpackung waren Preistreiber –, die hohe Inflation und die daraus resultierende finanzielle Verunsicherung der Konsument:innen. Trotz dieser Herausforderungen hat sich die REWE Group 2023 wirtschaftlich gut entwickelt. Wesentliche Schritte für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sowie ein weiteres nachhaltiges und gesundes Wachstum wurden eingeleitet bzw. erfolgreich umgesetzt. 

Leistbare Preise für alle Kund:innen auch 2023 Top-Priorität – Touristik zurück auf Erfolgskurs

Die Sorge der Menschen wegen steigender Lebenshaltungskosten war 2023 nicht nur in Deutschland anhaltend hoch. Viele mussten – oder wollten – bei den Ausgaben für Lebensmittel sparen. Leistbare Preise für alle unsere Kund:innen waren und sind daher Top-Thema. Deshalb haben wir auch 2023 in Preise investiert.

Die hohe Preissensibilität in allen Käuferschichten hat 2023 das Einkaufsverhalten spürbar beeinflusst: Auch 2023 haben wir in Preise investiert.

Die hohe Preissensibilität in allen Käuferschichten hat das Einkaufsverhalten 2023 spürbar beeinflusst: Die Konsument:innen haben verstärkt zu Angeboten, Eigenmarken und Preiseinstiegsprodukten gegriffen. Wir haben bei REWE und PENNY die richtigen Schwerpunkte und Akzente gesetzt, was von den Kund:innen honoriert wurde. Sowohl im Supermarkt als auch im Discount sehen wir eine sehr gute Entwicklung, die allerdings einen entsprechenden Inflationsfaktor beinhaltet. Und auch die 1.550 selbstständigen REWE-Kaufleute mit ihren mittlerweile 2.090 Märkten (+2,5 Prozent im Vergleich zu 2022) konnten mit ihrer besonderen Kundennähe und -orientierung punkten und ein Umsatzplus von rund neun Prozent auf 17,4 Milliarden Euro erzielen.

Der Sommer 2023 war über alle Quellmärkte hinweg von großer Reiselust geprägt: Einerseits hält der Reise-Nachholbedarf nach der Pandemie an, andererseits haben sich viele Menschen dazu entschlossen, sich ihren Urlaub zu gönnen und gegebenenfalls an anderer Stelle zu sparen. Für das stark gestiegene Interesse an Pauschalreisen und den europaweiten Trend zu höherwertigen Reisen war die DERTOUR Group hervorragend aufgestellt. Neben dem Ausbau des Segments Spezialreisen hat die DERTOUR Group 2023 auch ihr strategisches Wachstumsfeld Hotellerie durch die Eröffnung weiterer Hotels und durch Investitionen in Immobilien weiter ausgebaut.

REWE Group mit Umsatzplus von + 8,9 Prozent

Der Gesamtaußenumsatz der REWE Group stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr von 84,8 Milliarden Euro um +8,9 Prozent auf 92,3 Milliarden Euro. In Deutschland konnte ein Umsatzplus von +7,8 Prozent auf 63,2 Milliarden Euro (2022: 58,6 Milliarden Euro) erzielt werden. Das internationale Geschäft legte um +11,3 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro zu. Die Anzahl der Beschäftigten stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um +1,3 Prozent auf 389.270, davon 284.758 Mitarbeiter:innen (+1,4 Prozent) in Deutschland und 104.512 (+1,1 Prozent) im Ausland.

Der Umsatz des REWE-Konzerns – ohne selbstständigen Einzelhandel und At-Equity-Gesellschaften – stieg im vergangenen Jahr um 8,8 Prozent von 77,2 Milliarden Euro auf 84,0 Milliarden Euro. Der Umsatzzuwachs in Deutschland lag bei +7,6 Prozent auf 55,2 Milliarden Euro und im Ausland bei +11,0 Prozent auf 28,7 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis EBITA wuchs um 25,6 Prozent von 1,45 Milliarden Euro (2022) auf 1,83 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis stieg um 46,2 Prozent von 503,5 Millionen Euro auf 736,2 Millionen Euro und befindet sich damit – vor allem wegen der positiven Entwicklung der Touristik – wieder auf dem Niveau von 2021. Die Umsatzrendite lag bezogen auf das EBITA (Relation EBITA zu Umsatz) nach 2,1 Prozent (2021) und 1,9 Prozent (2022) im Jahr 2023 bei 2,2 Prozent. Bezogen auf das Jahresergebnis belief sich die Umsatzrendite (Relation Jahresergebnis zu Umsatz) nach 1,1 Prozent (2021) und 0,7 Prozent (2022) im Jahr 2023 auf 0,9%.

Unser Konzernergebnis ist von zwei gegenläufigen Entwicklungen geprägt. Zum einen hat sich die hohe Lebensmittelinflation positiv auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt und zum anderen wirkten Einkaufspreis- und Kostensteigerungen negativ auf die EBITA-Entwicklung. Die positiven Entwicklungen vor allem der Touristik sowie des Geschäftsfeldes Convenience zahlen wesentlich positiv auf das Ergebnis ein.

Gleichzeitig haben wir unsere Investitionstätigkeit trotz Krise weiter verstärkt: Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte steigen um rund 200 Millionen Euro von 2,8 Milliarden Euro auf 3,0 Milliarden Euro.

Auch für das laufende Jahr planen wir Investitionen in Höhe von 3,0 Milliarden Euro. Das Eigenkapital stieg um 6,9 Prozent von 9,4 Milliarden Euro auf 10,0 Milliarden Euro.

Umsatzentwicklung 2023 der REWE Group-Geschäftsfelder und -Sparten

Der Umsatz des Geschäftsfelds Handel Deutschland (REWE-Filialen und PENNY) stieg um 7,8 Prozent auf 40,4 Milliarden Euro. Handel International, mit Vollsortiment Österreich (BILLA, BIPA, ADEG), Vollsortiment CEE (BILLA, IKI) und PENNY International, steigerte den Umsatz um 11,1 Prozent (währungskursbereinigt: +10,5 Prozent) auf 19,2 Milliarden Euro.

Das Vollsortiment National (REWE) legte um 7,7 Prozent auf einen Umsatz von 30,6 Milliarden Euro zu. Darin enthalten sind der Einzelhandelsumsatz der REWE-Filialen und der Großhandelsumsatz mit den Kaufleuten sowie sonstigen Partnern. Vollsortiment International (Vollsortiment Österreich und Vollsortiment CEE) erzielte mit einem Umsatz von 11,5 Milliarden Euro ein Umsatzplus von 7,5 Prozent. Dazu trug Vollsortiment Österreich (BILLA, BIPA und ADEG) mit einem Umsatz von 7,8 Milliarden Euro (+6,7 Prozent zu 2022) bei. Vollsortiment CEE (BILLA, IKI) steigerte den Umsatz um 9 Prozent (währungskursbereinigt: +8,1 Prozent) auf 3,8 Milliarden Euro.

Die 1.550 REWE-Kaufleute unter dem Dach der genossenschaftlichen REWE Group steigerten die Umsätze um 8,9 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro

PENNY Deutschland steigerte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 8,6 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Während die Zahl der Filialen mit 2.123 Märkten nahezu gleich blieb (2022: 2.135), erhöhte sich die Anzahl der Kund:innen einmal mehr deutlich um 4,8 Prozent auf knapp 600 Millionen. PENNY International, als landestypischer Discounter in Italien, Österreich, Rumänien, Tschechien und Ungarn aktiv, legte um 17,1 Prozent (währungskursbereinigt: +15,9 Prozent) auf einen Umsatz von 7,7 Milliarden Euro zu. Zum wiederholten Mal in Folge wuchs PENNY mit einem währungskursbereinigten Umsatzplus von 25,4 Prozent am stärksten in Rumänien, gefolgt von Ungarn und Tschechien.

Das Geschäftsfeld Convenience mit dem nationalen und internationalen Geschäft der Lekkerland Gruppe steigerte den Umsatz um 6,1 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro.

Die Umsätze im Geschäftsfeld Baumarkt gingen gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zurück.

Die Touristik legte 2023 um 22,7 Prozent zu und steigerte damit die fakturierten Umsätze auf 6,1 Milliarden Euro.