Nachhaltigkeit

3. Juni 2013

Leitlinie für Soja als Futtermittel

Lesezeit: 3 Min.

Milch, Wurst, Fleisch: Wir als REWE Group führen viele Waren tierischen Ursprungs. In deren Produktion ist eine ausreichende Eiweißversorgung der jeweiligen Tiere von zentraler Bedeutung. Dabei kommt häufig aus Übersee importiertes Sojaschrot zum Einsatz – für dessen Anbau Regenwald gerodet und Pestizide und Gentechnik eingesetzt werden können. Diesen Herausforderungen wollen wir als REWE Group mit dem Einsatz von nachhaltigerem Futtermittel begegnen.

Der Hintergrund

Für unsere Eigenmarken ist Sojaschrot aus Übersee die bedeutendste Futterkomponente. Hauptlieferländer sind die USA, Brasilien oder Argentinien. Die Nachfrage steigt stetig – analog zu der nach Fleisch und Wurst. Durch gentechnisch veränderte Sojasorten, die gegen Glyphosat resistent sind, wird der Anbau meist kostengünstig monokulturell realisiert, die Äcker durch das Herbizid unkrautfrei gehalten. Für die riesigen Flächen werden immer mehr Primär- und Sekundärwälder gerodet – einhergehend mit dem Verlust von Biodiversität sowie der Zerstörung von Ökosystemen und CO2-Speichern. Durch die Monokulturen erodieren die Böden, wieder müssen Wälder gerodet werden. Mit den wachsenden Soja-Plantagen steigen die Pachtpreise, was Kleinbäuer:innen dazu zwingt, sich – ebenfalls durch Rodung – neue Siedlungsgebiete zu suchen. Der Einsatz des Glyphosats kann für die Menschen giftig sein, zudem haben einige Unkrautarten Resistenzen gegen das Herbizid entwickelt.

Unsere Ziele

Um die Futtermittelbeschaffung nachhaltiger zu gestalten und den negativen Auswirkungen des Sojaanbaus verantwortungsvoll zu begegnen, verfolgen wir als REWE Group zwei Ziele:

  • Zum einen wollen wir aus Südamerika importiertes Sojaschrot durch heimische und europäische Eiweißquellen substituieren. Da dies jedoch von den Veränderungsprozessen in der europäischen Landwirtschaft abhängt, wollen wir

  • zudem die negativen Begleiterscheinungen des Anbaus transgener Sojabohnen – insbesondere den Verlust der Biodiversität – reduzieren. Dies möchten wir als REWE Group über Gentechnik-freies und entwaldungsfreies Soja realisieren.

Die Maßnahmen

Um unsere Ziele umzusetzen, haben wir als REWE Group verschiedene Maßnahmen ergriffen. So sind wir etwa Gründungsmitglied des Vereins Donau Soja, der es sich zur Hauptaufgabe gemacht hat, den gentechnisch- sowie entwaldungsfreien und damit ackerbaulich guten Sojaanbau in der europäischen Donauregion zu fördern. Ein ergänzender wesentlicher Grund für unseren Strategiewechsel zu einer Priorisierung heimischer bzw. europäischer Futtereiweißquellen ist die Tatsache, dass durch den vermehrten Anbau von heimischen Eiweißpflanzen die Fruchtfolgen der europäischen Landwirtschaft reichhaltiger und somit auch nachhaltiger werden. Denn Leguminosen (Ackerbohnen, Futtererbsen, Lupinen, aber auch europäischen Sojabohnen) reichern die Böden auf eine natürliche Art und Weise mit Stickstoff an, sodass in den nachgebauten Kulturen zukünftig weniger synthetischer und das Klima belastender Stickstoffdünger eingesetzt werden muss. In Bezug auf gentechnik- und entwaldungsfreies Soja, haben wir als REWE Group dies als Anforderung für die Erzeuger von Eigenmarkenprodukten festgelegt. Die Umsetzung dieser Anforderung erfolgt individuell für jede Nutztierspezies.