Was steckt hinter dem Kompetenzzentrum und wie funktioniert die Arbeit?
Hans-Jürgen Moog: Wir sind vor allem mit REWE und PENNY ein wichtiger Teil landwirtschaftlicher Lieferketten und stehen an der Schnittstelle zwischen der Landwirtschaft, also unseren Lieferant:innen, und den Konsument:innen, unseren Kund:innen. Wir wirken mit mehr als 50 Millionen Kund:innenkontakten pro Woche allein in Deutschland wie ein Seismograph der Konsumentenwünsche und kennen die Bedürfnisse der Verbraucher:innen genau.
Emilie Bourgoin: Auf der anderen Seite prägt die fast 100-jährige genossenschaftliche Geschichte der REWE Group in Deutschland die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen. Wir sind seit jeher stark regional verwurzelt und haben daher auch starke und tragfähige eigene Beziehungen zu Landwirtinnen und Landwirten. Wir kennen ihre Nöte und Sorgen ebenso wie die Grenzen des Systems. Daher liegt es nur nahe, diese Kompetenz zu bündeln, zu vernetzen und neue Wege aus der Vielfalt unserer Netzwerke zu hebeln.
Mit der Gründung unsere Kompetenzzentrums heben wir den Dialog also auf eine neue und wegweisende Ebene. Wir bündeln unsere Expertise und verbinden sie mit dem Know-How starker Partner:innen. Es geht um Austausch ohne Denkverbote und Vernetzung auf Augenhöhe.
Wir bringen Landwirt:innen, Agrar-Expert:innen aus der Wissenschaft, Praktiker:innen, Personen der verarbeitenden Industrie sowie der REWE Group zusammen und fördern aktiv neue Ideen. Dafür schaffen wir ein starkes Dreieck aus einer Stabsstelle, die einen Expertenbeirat koordiniert. Um zu gewährleisten, dass dies eng verbunden bleibt mit dem operativen Handelsgeschäft schaffen wir einen internen Steuerungskreis, der die Schnittstellen absichert.
Hans-Jürgen Moog: Der Beirat dient dabei als fachlicher Impulsgeber, entwickelt Ideen, bewertet aber auch Projekte auf Umsetzbarkeit. Neben dem Expert:innen-Beirat wird mit dem Steuerungskreis ein internes Entscheidungsgremium die strategische Koordinierung aller Projekte übernehmen. So gelingt es, landwirtschaftliche Kompetenzen innerhalb der REWE Group noch stärker zu bündeln und wirksame und innovative Best Practices zu entwickeln.
Langfristiges Ziel ist, gemeinsam mit Partner:innen aus der Landwirtschaft konkrete Projekte zu entwickelt, die impulsgebend für eine nachhaltige deutsche Landwirtschaft wirken. Wir wollen von bloßen Ideen zu tatsächlichen Produkten in unseren Märkten kommen, welche der Transformation hin zu einer moderneren Landwirtschaft dienen – im Schulterschluss mit den Produzent:innen.