Der Bedarf an Sojabohnen nimmt seit Jahrzehnten massiv zu – allein nach Europa werden jährlich rund 25 Millionen Tonnen Soja aus Südamerika importiert und überwiegend als Futtermittel für die Produktion von Fleisch-, Eier- und Molkereierzeugnissen verwendet. Der flächenintensive Soja-Anbau in Südamerika hat drastische Folgen: Er trägt maßgeblich zu den Rodungen im Amazonas-Gebiet bei und zerstört dadurch den Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Durch das Abholzen der Wälder werden große Mengen Treibhausgas freigesetzt; zudem führen illegale Landnahmen zur Vertreibung von indigenen Völkern und Kleinbauern. Die REWE Group möchte die gravierenden Auswirkungen für Umwelt und Menschenrechte nicht länger hinnehmen und hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Das gesamte Eigenmarkensortiment für Eier, Milch und frisches Geflügelfleisch bei REWE und PENNY ist durch den Einsatz von nachhaltigerem Soja als Futtermittel zertifiziert entwaldungsfrei.
Um langfristig den Einfluss tierischer Lebensmittel auf die Entwaldung in Südamerika zu minimieren, analysiert die REWE Group kontinuierlich alle Lieferketten mit hohem Soja-Einsatz. Denn ähnlich des CO2-Fußabdruckes lässt sich auch für Soja eine ökologische Bilanz ermitteln. Der Soja-Fußabdruck misst die eingesetzte Menge an Soja-Futtermittel in tierischen Produkten wie beispielsweise Fleisch. „Dank unseres Engagements für den Anbau von europäischem Soja in den letzten Jahren ist bereits der gesamte Soja-Fußabdruck unseres Eigenmarkensortiments für Eier, Milch und frisches Geflügelfleisch bei REWE und PENNY zertifiziert entwaldungsfrei“, so Marcel Weber, Geschäftsleitung Ware Eigenmarke National & International der REWE Group. Das bedeutet: Für die Lieferketten ihrer Eigenmarken tierischen Ursprungs setzt die REWE Group grundsätzlich auf eine sukzessive Reduktion von aus Südamerika importiertem Sojaschrot sowie auf eine Zertifizierung von nicht substituierbarem, südamerikanischen Soja (z.B. durch den ProTerra Standard). Hinzu kommen die Förderung des Anbaus von europäischem Soja und die Nutzung alternativer heimischer Eiweißquellen.
Als Gründungsmitglied des Vereins Donau Soja konnte die REWE Group seit 2015 in Kooperation mit rund 220 Landwirten den Anbau von über 55.000 Tonnen zertifiziert entwaldungsfreiem Soja in der Zupanja-Region in Kroatien fördern. Der Verein setzt sich für nachhaltig produziertes, gentechnikfreies Soja aus Europa ein, das eine regionale Wertschöpfung im Donauraum fördert. Damit unterstützt Donau Soja eine eigenständige, ökologisch nachhaltige Proteinversorgung in Europa und reduziert den Druck auf sensible Regionen in Südamerika. Gezielte Schulungsangebote und eine durchgehende, unabhängig kontrollierte und zertifizierte Wertschöpfungskette vom Feld bis ins Regal sollen helfen, den europäischen Sojaanbau kontinuierlich weiter auszubauen.