Nachhaltigkeit

20. November 2019

Auf der ganzen Welt im Einsatz: Fünf Jahre DER Tour­istik Foun­dation

Lesezeit: 6 Min.

Fünf Jahre ist sie jung, die DER Touristik Foundation. Und hat schon viel vorzuweisen: 60 Projekte in 22 Ländern auf fünf Kontinenten wurden bis dato erfolgreich umgesetzt. CEO Sören Hartmann und Nachhaltigkeits-Chefin Ulrike Braun ziehen Bilanz – und geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was ist die DER Touristik Foundation?

In diesem Jahr feiert die DER Touristik Foundation e.V., der gemeinnützige Verein der DER Touristik, ihren fünften Geburtstag. Schwerpunkt der weltweiten Projektförderung: Die sozialen und wirtschaftlichen Lebensumstände der Menschen und die ökologischen Lebensräume in weniger entwickelten touristischen Regionen zu fördern und zu schützen.

Wir bekennen uns mit unserem Engagement zu unserer Verantwortung als international agierender Reisekonzern gegenüber den Menschen und der Natur in den Reiseländern. Unser Ziel ist es, Armut entgegenzuwirken und Zukunftsperspektiven zu schaffen, sagt Sören Hartmann, Vorsitzender der DER Touristik Foundation und CEO DER Touristik Group.

Welche Projekte stehen im Vordergrund?

Bildung gegen Armut

Im Vordergrund des Engagements steht die Aus- und Weiterbildung von Kindern, Jugendlichen und Frauen. Durch den Zugang zu Bildung können sie sich eine Einkommens- und eine Lebensgrundlage schaffen und somit eigenverantwortlich eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien erarbeiten. In vielen Ländern ist Schulbildung noch immer ein Privileg. Daher ist jede Investition in Bildung das Fundament für die Weiterentwicklung einer Gesellschaft, so Sören Hartmann.

Eines der aktuellsten Projekte ist das Bildungsprojekt „Smiling Gecko“ in Kambodscha. Es richtet sich an junge Kambodschaner aus sozial schwierigen Lebensumständen. In einer nachhaltigen und ganzheitlich ausgerichteten Einrichtung nördlich von Phnom Penh erhalten derzeit rund 30 Jugendliche neben einer Schulausbildung auch eine qualifizierte Ausbildung in den Bereichen Service, Küche, Housekeeping und Tourismus. Dies befähigt sie, eine Arbeitsstelle zu finden, den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien zu verdienen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Natur- und Tierschutz

Außerdem konzentriert sich die DER Touristik Foundation auf die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung für den Natur- und Tierschutz. Eine immer akuter werdende Herausforderung ist der Tier-Mensch-Konflikt. Denn wo Lebensräume von Menschen und Wildtieren aufeinandertreffen, ist der Tierschutz für die lokale Bevölkerung oftmals schwer nachvollziehbar. Die Foundation fördert daher Bildungsprojekte zur Sensibilisierung für den Natur- und Artenschutz und Initiativen zum Schutz von Wildtieren in touristischen Regionen.

Ebenfalls im Fokus stehen Klimaschutzprojekte zum Erhalt natürlicher Ressourcen. In Uganda beispielsweise unterstützt die DER Touristik Foundation in Kooperation mit myclimate ein Projekt zur Gewinnung von sauberem Trinkwasser. Ärmere Haushalte und Schulen werden mit Wasserfiltern versorgt, damit weniger Holz zum Abkochen des Wassers verbraucht wird. Eines der neuen Förderprojekte befindet sich in Griechenland. Das „Aegean Marine Life Sanctuary“ auf Lipsi Island setzt sich für den Schutz und Erhalt von Meeressäugern ein. Delfine und andere Meerestiere, die aus der Gefangenschaft kommen, können in diesem bisher einmaligen Meeresschutzgebiet artgerecht gehalten werden. Die DER Touristik Foundation fördert hier den Aufbau eines Erste-Hilfe-Netzwerkes und die Errichtung einer Tierklinik, um gestrandete und verletzte Meerestiere zu retten. Das Projekt, das sich aktuell im Aufbau befindet und bis 2021 von der DER Touristik Foundation unterstützt wird, umfasst auch ein Bildungsprogramm für die lokale Bevölkerung sowie für Touristen und Gäste.

Sören Hartmann und der Massai Toima Kiroya

Sören Hartmann und der Massai Toima Kiroya, der sich mit seiner Frau Philomena für die gesellschaftliche Gleichstellung von Massai-Frauen einsetzt.

Arbeitet die DER Touristik Foundation allein an den Projekten?

Nein. Die DER Touristik Foundation arbeitet eng mit anderen gemeinnützigen Vereinen, Stiftungen sowie nationalen und internationalen Hilfsorganisationen zusammen. Jedes der gemeinsam umgesetzten Projekte führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen in den touristischen Regionen durch „Hilfe zur Selbsthilfe“. Wir wollen und werden in Zukunft noch mehr bewegen. Die Erde, auf der wir leben, ist unser wertvollstes Gut. Und genau aus diesem Grund setzen wir uns auch in Zukunft weiter dafür ein, dass sie bewohnbar bleibt, denn wir sind Teil des Ganzen, bekräftigt Sören Hartmann.

Die vertrauensvolle Beziehung zu unseren Projektpartnern ist entscheidend.

Ulrike Braun
Ulrike Braun, Leiterin Nachhaltigkeit DER Touristik
Ulrike Braun

Fünf Jahre DER Touristik Foundation – Zeit für einen kleinen Rückblick: Wie ist die Idee zur Foundation entstanden?

Ulrike Braun: Das gemeinnützige Engagement der DER Touristik sollte gebündelt und fokussiert werden. Denn unser Engagement soll nachhaltig Wirkung zeigen: Durch langfristige Partnerschaften und strategische Förderprojekte, anstatt nach dem Gießkannenprinzip Einzelspenden oder alle möglichen Zwecke zu unterstützen.
Zudem wollten wir eine Verknüpfung zu unserem Kerngeschäft schaffen: unsere Initiativen im Kerngeschäft zum Tierschutz und Umweltschutz verknüpft mit gemeinnützigen Projekten in den Destinationen. Und das Thema „Menschenrechte“ ergänzen wir durch die Förderung von (Aus-)Bildungsprojekten weltweit. So verleihen wir dem gesellschaftlichen Engagement der DER Touristik ein ganzheitliches Profil.

Welches Projekt hat Sie am meisten beeindruckt?

Ulrike Braun: Das „Regionalentwicklungsprojekt“ in Tansania Emboreet. Hier engagieren wir uns über alle Vereinszwecke mit unterschiedlichen Projekten, um eine touristisch wichtige Region in ihren Herausforderungen im Bereich Natur und Kultur zu unterstützen. Das sind zum Beispiel Verdrängung von Lebensraum für Mensch und Tier und der damit einhergehende Tier-Mensch-Konflikt sowie Klima- und Umweltauswirkungen. Und natürlich beim Thema „Kultur“die Stichworte Massai-Kultur versus sich wandelnde, modernisierende Gesellschaft, zudem Bildungsmangel, Mangel an Infrastruktur, Fachkräften und Arbeitsplätzen.

Welches Projekt hat Ihnen die größten Sorgen bereitet?

Ulrike Braun: Sorgen hat mir keines wirklich bereitet. Es sind mehr die Rahmenbedingungen die stimmen müssen, um die Projekte erfolgreich umzusetzen und unsere Förderziele zu erreichen.

Dafür ist insbesondere eine vertrauensvolle Beziehung zu unseren Projektpartnern entscheidend sowie ein gemeinsames Verständnis und ein gemeinsames Ziel in der Kooperation. Wenn das nicht gegeben ist, wird die Umsetzung der Projekte schwierig.

Darüber hinaus gibt es in den Ländern immer lokale Unwägbarkeiten, die mit politischen oder strukturellen Herausforderungen zusammenhängen. Je professioneller und erfahrener der Projektpartner ist, oder wie im Beispiel Tansania sogar lokale Partner, die die Gegebenheiten vor Ort am besten kennen, und umso vertrauensvoller die Zusammenarbeit, desto besser lässt sich dies meistern.