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Die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung sind vielfältig. Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen sind hervorragende Proteinquellen, die ressourcenschonend produziert werden können und viele wichtige Nährstoffe bieten. Sie sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und tragen zu einer gesunden Ernährung bei. Pflanzliche Alternativen, die daraus hergestellt werden, haben ebenfalls ihre Vorteile, insbesondere was den Umwelt- und Tierschutz betrifft. Sie verursachen geringere Treibhausgasemissionen, verbrauchen weniger Wasser und Land und schonen somit unsere natürlichen Ressourcen. Aber auch der gesundheitliche Nutzen ist nicht zu vernachlässigen. Die meisten Produkte haben weniger gesättigte Fette, kein Cholesterin und hohe Proteinwerte. Natürlich sollte man nicht verschweigen, dass einige Produkte noch zu viele Zusatzstoffe enthalten und zu viel Salz. Dies ist aber bei den tierischen Produkten ähnlich. Die meisten Hersteller arbeiten aber bereits daran, die Zusatzstoffe rauszulassen und den Salzgehalt zu verringern.
Das Bekenntnis der Bundesregierung, pflanzliche Alternativen zu stärken, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Bisher wurden einige Initiativen gestartet, aber es gibt noch viel Potenzial für weitere Maßnahmen. Eine konkrete Anpassung der Mehrwertsteuer für pflanzenbasierte Produkte könnte einen großen Unterschied machen. Durch eine Reduzierung der Mehrwertsteuer könnten diese Produkte für die Verbraucher attraktiver und erschwinglicher werden, was den Konsum ankurbeln würde. Darüber hinaus wären gezielte Förderprogramme für Forschung und Entwicklung im Bereich pflanzenbasierter Lebensmittel sinnvoll. Solche Programme könnten Innovationen vorantreiben und dazu beitragen, die Produktionseffizienz und Produktvielfalt zu steigern. Auch Bildungsprogramme zur Aufklärung über die Vorteile pflanzlicher Ernährung wären hilfreich, um die Akzeptanz in der Bevölkerung weiter zu erhöhen.
An den meisten dieser Ideen wird schon konkret gearbeitet, unter anderem in der „Alternativen Protein Runde“, die ich mit Renate Künast (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) leiten darf. Aber wie so oft in der Politik geht alles etwas zu langsam voran.
Die Debatte um alternative Proteinquellen ist verständlicherweise emotional, da sie tief in bestehende wirtschaftliche und kulturelle Strukturen eingreift. Die heimische, tierhaltende Landwirtschaft hat viel in ihre Betriebe investiert und sieht sich nun mit großen Herausforderungen konfrontiert. Es ist wichtig, diese Diskussion mit Respekt und Verständnis zu führen. Meine Botschaft an die Landwirtschaft lautet: Der Wandel hin zu mehr pflanzenbasierten Produkten ist eine Chance, keine Bedrohung. Größere Ställe und noch mehr Tiere können doch nicht die Lösung sein, für den steigenden Proteinbedarf, der weltweit in den nächsten Jahren auf uns zukommt. Durch Diversifikation und Anpassung können landwirtschaftliche Betriebe neue Märkte erschließen und langfristig wirtschaftlich profitieren. Unterstützungsprogramme und Beratungsangebote können dabei helfen, den Übergang zu erleichtern. Am wichtigsten dabei ist aber, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam an Lösungen arbeiten, um einen fairen und nachhaltigen Wandel zu ermöglichen.